Unzählige Menschen waren betroffen: Vor Kurzem rollte eine Welle an geschickt gefälschten Spam-SMS durchs Land. Die Betrüger waren offenbar durch ein Datenleck bei Facebook an die Handynummern der Opfer gekommen. Sie sandten ihnen Nachrichten, die wie Paketbenachrichtigungen von DHL aussahen, in denen der Empfänger aufgefordert wurde, auf einen Link zu klicken. Und leider taten das manche Menschen auch.
So beispielsweise ein Mann aus Paderborn, der das heute sehr bereut. Denn über den Linkklick gelangte eine Schadsoftware auf sein Smartphone, die auf seine sämtlichen Kontakte zugriff. Und dann eigenständig an all diese ebenfalls die ominöse Paket-SMS versandte, ohne dass der Handybesitzer das zunächst bemerkte. Erst, als er die nächste Mobilfunkrechnung erhielt, fiel ihm der unfreiwillige, massenhafte SMS-Versand auf: Er sollte 900 Euro für all die verschickten Nachrichten zahlen!
Mann verschickt unfreiwillig 4000 Spam-SMS
Der Mann hatte tatsächlich ein Paket erwartet und deshalb bei Erhalt der SMS keinen Verdacht geschöpft. Da er viele Nummern in seinem Telefonbuch gespeichert hatte, wurden durch das Virus ganze 4000 Nachrichten versandt – und der Betroffene hatte keine SMS-Flatrate. Nun hat er Strafanzeige gestellt.
Die Polizei ruft deshalb dazu auf, momentan bei Nachrichten von angeblichen Paketlieferdiensten doppelt misstrauisch zu sein – auch dann, wenn man tatsächlich auf ein Paket wartet. Zudem weist sie darauf hin, dass sich auf fast allen Mobiltelefonen eine sogennante Drittanbietersperre einrichten lässt, die vor Zugriffen durch unbemerkte Schadsoftware schützen kann. Auf Links sollte man besser nicht klicken, wenn man nicht zu einhundert Prozent sicher ist, dass es sich wirklich um eine seriöse Nachricht handelt. Zudem sollten alle Handynutzer regelmäßig ihre Rechnungen überprüfen, um nicht eine so unangenehme Überraschung zu erleben wie der Betroffene aus Paderborn.
Quellen: WDR, Radio Hochstift