Der Schönheitswahn treibt immer seltsamere Blüten: Wie die Gesellschaft für Ästhetische Chirurgie berichtet, werden inzwischen auch schon Schönheitsoperationen im Internet an Meistbietende versteigert. Der Präsident der Gesellschaft, Heinz Bull, kritisierte solche Aktionen als weder ärztlich noch ethisch vertretbar: "Bei diesen Versteigerungen ist keine freie Arztwahl und kein freier Entschluss zu einem Eingriff mehr gegeben."
Fehlende Aufklärung
Die Internetangebote vermittelten den Eindruck, als sei eine solche OP quasi im Vorbeigehen möglich. Tatsächlich handle es sich aber bei Schönheitsoperationen immer um ernsthafte Eingriffe, die sorgsam überlegt und geplant sein sollten, betonte der Professor. Vor allem müsse vor einer endgültigen Entscheidung eine umfassende Aufklärung über alle Risiken und Nebenwirkungen erfolgen. Sei aber erstmal eine Operation ersteigert, fühle sich der Patient eher verleitet, den Eingriff trotz aller möglichen Bedenken durchführen zu lassen.
"Die Sicherheit und der Patientenschutz werden mit diesen Angeboten vollkommen ausgehebelt", kritisierte Bull. Die schnell ersteigerte Schönheitsoperation zum Schnäppchenpreis könne sich für den Patienten zum ewig währenden Albtraum entwickeln.