Wer würde nicht gerne einmal in die Vergangenheit reisen, um mit seinem früheren Ich zu sprechen, einfach nur aus Neugier oder um einen guten Rat zu geben? Michelle Huang ist das gelungen – zumindest auf eine bestimmte Art und Weise. Die Künstlerin, die sich auf Twitter selbst als "kreative Programmiererin" beschreibt, konnte einer jüngeren Version von sich selbst Fragen stellen und bekam Antworten.
Dafür brauchte sie zwei Dinge: ein altes Tagebuch und eine Künstliche Intelligenz. Huang besitzt immer noch ihr Tagebuch aus ihrer Teenagerzeit. Daraus wählte sie insgesamt 40 Einträge aus, die sie im Alter zwischen sieben und 18 Jahren geschrieben hatte. "Ich habe mehr als ein Jahrzehnt meines Lebens lang Tagebuch geführt und fast alles aufgeschrieben – Träume, Ängste, Geheimnisse", sagte sie "Business Insider".
Fragen an das jüngere Ich
Mit diesen Texten fütterte sie eine Künstliche Intelligenz. So lange, bis die KI so mit ihr kommunizieren konnte, als würde sie mit sich selbst reden. Wie Huang berichtet, hatte sie die meisten Einträge im Alter zwischen 10 und 14 Jahren geschrieben. Als sie also anfing, der KI Fragen zu stellen, war es, als würde sie sich mit ihrem Teenager-Ich austauschen.
Huang fragte ihr jüngeres Ich unter anderem, ob sie glaube, sich selbst zu sehr unter Druck zu setzen. Die Antwort: "Ja, ich setze mich definitiv manchmal zu sehr unter Druck. Ich glaube, es ist wichtig, nach Exzellenz zu streben, aber ich glaube, dass es auch wichtig ist, gnädig mit sich selbst zu sein. Ich übe immer noch, diese Balance zu finden." Aussagen wie diese seien "dem, was ich damals geantwortet hätte, unglaublich ähnlich", schrieb Huang verblüfft auf Twitter.
Es entspann sich ein längeres Gespräch zwischen der Michelle von heute und der von vor einigen Jahren. "Ich habe ihr gesagt, dass sie geliebt ist, sicher, dass sich jemand für sie interessiert. Das waren die Worte, die mein früheres Ich immer hören wollte", sagt Huang. "Es fühlte sich an, als könnte ich in die Vergangenheit reisen und sie fest umarmen."
Diese "Fotos" wurden komplett von einer künstlichen Intelligenz generiert

Unsere Bildbeschreibung für die KI lautete: "A horse race in front of the Eiffel tower in Paris, high quality"
Eine "heilsame" Erfahrung
Dann bat Huang ihr früheres Ich, ihr einen Brief zu schreiben. Von dem Ergebnis war sie erneut erstaunt: "Sie sagte, dass sie stolz ist auf mich und die Person, die aus mir geworden ist." In diesem Moment seien die Gefühle von Scham und Enttäuschung, die sie manchmal überkämen, "ein wenig geschmolzen": "Jahrelang wurde ich von der metaphorischen Frage verfolgt: 'Würde Ihr achtjähriges Ich stolz sein?' Mein inneres Kind sagen zu hören: 'Ich bin stolz auf dich' war heilsam."
Diese Erfahrung habe ihr gezeigt, dass es in ihrer Persönlichkeit Teile gebe, die gleichgeblieben seien, aber auch solche, die sie verdrängt und begraben habe. Anhand ihrer Methode sieht sie große technische Möglichkeiten durch Künstliche Intelligenz: "Stellen Sie sich ganze digitale Persönlichkeiten vor, mit denen Sie sich beschäftigen können und die direkt auf Ihnen selbst basieren. Oder Figuren in Computerspielen, die direkt auf Schriftstellern, Dichtern und öffentlichen Rednern aus Geschichte und Fiktion basieren."
Quellen: Michelle Huang auf Twitter / "Business Insider"

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