Milliarden-Deal Facebook schluckt Fotodienst Instagram

Facebook nimmt eine Milliarde Dollar in die Hand und kauft Instagram. Der aufstrebende Fotodienst ist sowohl Konkurrenz als auch ein vielversprechendes Investment für das soziale Netzwerk.

Facebook zahlt rund eine Milliarde Dollar für den Fotodienst Instagram. "Wir können nun noch enger mit dem Instagram-Team zusammenarbeiten", schrieb der Facebook-Gründer Mark Zuckerberg in seinem Facebook-Profil.

Mit dem größten Zukauf der noch jungen Firmengeschichte reagiert Facebook auf die wachsende Popularität von Bildertausch-Plattformen und schluckt gleichzeitig einen möglichen Rivalen. Über Instagram lassen sich mit dem Smartphone geschossene Fotos im Freundes- oder Bekanntenkreis austauschen. Instagram kooperiert dabei neben Facebook auch mit Twitter und Tumblr und hat stark steigende Nutzerzahlen.

"Instagram wird bestehen bleiben"

Ähnliche Plattformen wie etwa Pinterest erleben ebenfalls einen enormen Zulauf. Die Fotonetzwerke gelten deshalb als ernst zu nehmende Konkurrenz für soziale Netzwerke wie Facebook. "Instagram wird bestehen bleiben", versprach Mitgründer und -Chef Kevin Systrom im Firmenblog. Gemeinsam mit Facebook sollten aber neue Funktionen entwickelt werden.

Facebook stemmt den Zukauf mit einer Mischung aus Bargeld und eigenen Aktien. Das soziale Netzwerk treibt seit Wochen seinen Börsengang voran, der für Mai oder Frühsommer erwartet wird. Dabei könnte Facebook mit bis zu 100 Milliarden Dollar bewertet werden, sagen Insider. Mit Einnahmen von angepeilten fünf Milliarden Dollar würde es der größte einer Internetfirma überhaupt.

Zukauf noch in diesem Quartal

Der Instagram-Zukauf soll noch in diesem Quartal abgeschlossen werden. Trotz 30 Millionen registrierter Nutzer fehlt Instagram bisher ein tragendes Geschäftsmodell. Die Start-up-Firma hat rund ein Dutzend Mitarbeiter und sitzt in San Francisco. Erst letzte Woche hatte sie Berichten zufolge 50 Millionen Dollar an Risikokapital eingesammelt von Geldgebern wie Sequoia Capital. Dabei war das Unternehmen dem Technologieblog AllthingsD zufolge mit 500 Millionen Dollar bewertet worden. "Wir müssen darauf achten, dass wir die Stärken und Funktionen von Instagram erhalten und ausbauen, statt nur zu versuchen, alles in Facebook zu integrieren", erklärte Zuckerberg. Gegründet wurde Instagram im Oktober 2010. Erst vergangene Woche brachte das Unternehmen eine App für Android-Handys auf den Markt.

FTD

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