2000 kanadische Dollar (rund 1400 Euro) sind viel Geld. Vor allem, wenn man auf der Straße lebt. Ein obdachloser Mann aus Langford (Vancouver Island, British Columbia) findet eben diese Summe auf der Straße. Doch statt sie zu behalten, geht er zur nächsten Polizeidienststelle und gibt das Geld im dortigen Fundbüro ab. Danach verschwindet er.
Die Beamten sind beeindruckt. Nicht nur, weil selten so eine hohe Summe abgegeben wird. Vor allem die Ehrlichkeit des obdachlosen Mannes überwältigt sie. Statt das Geld selbst zu behalten, will der Mann, dass es seinem rechtmäßigen Besitzer zurückgegeben wird. "Es ist ein unglaubliches Zeichen von Ehrlichkeit und Selbstlosigkeit", wird der Sprecher der Royal Canadian Mounted Police Alex Bérubé in einer Pressemitteilung der Polizei zitiert.
Crowdfunding für Finderlohn
Als die Geschichte des Mannes publik wird, sammeln Menschen über die Crowdfunding-Plattform GoFundMe Geld, damit der Mann wenigstens einen angemessenen Finderlohn bekommt. Organisiert wird die Kampagne von Mike Kelly, dem Gründer der kanadischen Social-Media-Webseite Victoria Buzz. Mehr als 5000 Dollar (circa 3600 Euro) kommen dabei zusammen. Nach einer aufwendigen Suche findet die Polizei den Obdachlosen wieder. Doch als die Beamten ihm das Geld anbieten, lehnt er erneut ab. Der Grund: Er möchte kein Geld, er möchte einen Job! Das Geld soll lieber gespendet werden, sagt er, an die Obdachlosen-Organisation "Our Place".
Happy End?
Laut kanadischer Medienberichte ist der rechtmäßige Besitzer des verlorenen Geldes mittlerweile gefunden worden. Der gesammelte Finderlohn wurde auf Wunsch des obdachlosen Mannes gespendet. Für eine echtes Happy End fehlt nun nur noch ein Job für den obdachlosen Mann. Doch Mike Kelly, der zuvor das Geld für den Mann gesammelt hatte, verspricht: "Ich werde alles daran setzen, dass er einen Job bekommt."
