Vibrafon-Gedudel, monotoner Beat, geschriener Text - "Girls" von den Beastie Boys ist ein eher nerviger Song. Und leider auch ein ziemlich frauenfeindlicher: "Girls - to do the dishes. Girls - to clean up my room. Girls - to do the laundry. Girls - and in the bathroom. Girls, that's all I really want is girls." Soweit das Rollenbild. Okay, der Song ist von 1987. Eine Jugendsünde, für die die Rapper sich später entschuldigt haben. Umso verwunderlicher ist der Rechtsstreit, in dem die Band jetzt steckt.

Es geht um den Werbespot der Firma Goldieblox. Die stellt Technik-Baukästen für Mädchen her, die keine Lust mehr auf Puppen und Prinzessin-Spielen haben. In dem Spot funktionieren drei von ihnen ihre klischeehaft pinkfarbenen Spielsachen zu einer großen Kettenreaktionsmaschine um. Untermalt ist das Ganze mit einer Cover-Version von "Girls", in der es nun heißt: "Girls to build the spaceship. Girls to code the new app. Girls to grow up knowing. That they can engineer that. Girls, that's all we really need is girls."
Urheberrechtsverletzung oder Parodie?
Eine Werbung mit feministischer Botschaft, die innerhalb einer Woche acht Millionen mal bei Youtube angeklickt und tausendfach in sozialen Netzwerken geteilt wurde. Nur den Anwälten der Beastie Boys hat sie anscheinend nicht gefallen, sie drohten Goldieblox mit einer Klage wegen Urheberrechtsverletzung. Die Firma kam ihnen jedoch zuvor und klagte selbst - auf Anerkennung des Werbespots als Parodie.
Der Beastie-Boys-Song degradiere Mädchen zu Haushaltshilfen, deren einzige Aufgabe es sei, die Wünsche von Männern zu erfüllen, schreiben die Anwälte der Firma. Die Coverversion hinterfrage das, indem sie zur gleichen Musik die genau gegenteilige Botschaft transportiere. "Presse und Öffentlichkeit haben das als Parodie und Kritik am Original erkannt."
Egal wie der Fall ausgeht, die Beastie Boys hätten es vielleicht lieber gut sein lassen. Dass sie ihren sexistischen Song gegen eine Firma verteidigen, die (bei allem Profitinteresse) die Gleichberechtigung von Mädchen propagiert, kommt nicht gerade gut an.