Wenn Starinvestor Warren Buffett etwas anpackt, wird daraus zumeist ein Erfolg. So war es auch mit seinem Einstand beim Kurznachrichtendienst Twitter. Am Donnerstag vermeldete Buffett, nun auch dabei zu sein: "Warren is in the house." Der lockere Spruch bescherte ihm binnen vier Stunden 140.000 Anhänger, am Freitagmorgen waren es dann noch einmal 100.000 mehr.
Eigentlich meidet der 82-Jährige Online-Netzwerke - und überhaupt jeglichen technischen Schnickschnack. Der Legende nach hat der Chef der milliardenschweren Investmentholding Berkshire Hathaway nicht einmal einen Computer in seinem Büro stehen.
Doch Buffett machte auf Einladung des US-Magazins "Fortune" eine Ausnahme. Während einer Diskussion zum Thema Frauen in der Arbeitswelt setzte er seine erste Twitter-Botschaft ab unter @WarrenBuffett.
Während viele Prominente seit Jahren bei Twitter posten, ist Buffett ein Neuling. Er nimmt es locker. "Meine Familie kann nun nicht mehr sagen, dass ich im 19. Jahrhundert festklebe", witzelte Buffett. "Auch ein alter Affe kann noch Grimassen lernen." Als einer der ersten Follower gratulierte Microsoft-Mitgründer Bill Gates Buffett zu seiner Twitter-Premiere: "Willkommen auf Twitter @WarrenBuffett. Das erste Bridge-Turnier auf Twitter beginnt jetzt. Ich biete drei Herze", schrieb Gates, der mit Buffet die Liebe zum Bridge-Spiel teilt.
Der Zeitpunkt des Twitter-Beitritts ist gut gewählt: An diesem Samstag ist die Hauptversammlung von Berkshire Hathaway. Die Veranstaltung ist auch als "Woodstock für Kapitalisten" bekannt. Zehntausende Aktionäre und Fans von Warren Buffett strömen jedes Jahr in dessen Heimatstadt Omaha, um ihrem Idol zu lauschen. Dieses Mal lohnt vielleicht auch ein Blick auf Twitter.
Buffett, die Wall-Street-Legende aus Omaha im US-Bundesstaat Nebraska, ist mit einem Vermögen von mehr als 53 Milliarden Dollar (mehr als 40 Milliarden Euro) der viertreichste Mensch der Welt.