Nach Übernahme Elon Musk greift durch: Verifizierte Accounts bei Twitter sollen kostenpflichtig werden

Der Twitter-Account von Elon Musk wird auf einem Handy angezeigt
Der blaue Verifizierungshaken ist ein Statussymbol in sozialen Medien: Nach der Übernahme durch Elon Musk könnte er bei Twitter kostenpflichtig werden.
© Imago Images
Elon Musk macht weiter Nägel mit Köpfen nach der Übernahme von Twitter. Nach der Entlassung zahlreicher Führungskräfte sucht der Milliardär nach Einnahmemöglichkeiten. Eine Option: Verifizierungen sollen zukünftig kostenpflichtig sein.

Erst wenige Tage ist Milliardär Elon Musk der neue Besitzer von Twitter und doch stellt er die digitale Welt regelrecht auf den Kopf. Nachdem bereits in den ersten Tagen zahlreiche Führungskräfte entlassen wurden (mehr dazu lesen Sie hier), sucht Musk nun Möglichkeiten, mit der Social-Media-Plattform Einnahmen zu generieren. Hauptaugenmerk dabei scheint auf dem Verifizierungsprozess bei Twitter zu liegen. "Der ganze Verifikationsprozess wird gerade überarbeitet", kündigte Musk am Sonntag in einem Tweet an. Was zunächst noch etwas kryptisch klingt, wollen die beiden Technik-Plattformen "The Verge" und "Platformer" entschlüsselt haben: Zukünftig müssen verifizierte Kunden, die ihr blaues Häkchen hinter dem Namen behalten wollen, für ihre Verifikation zahlen. 

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Seit dem Wochenende seien Entwickler und Verantwortliche damit beschäftigt, Pläne für das Projekt zu schmieden, so der "Platformer". Zwar hätte Musk noch keine Entscheidung getroffen, jedoch berichtet eine Quelle, dass die Verifizierung Teil von Twitter Blue werden könnte.

Twitter Blue war bereits im vergangenen Jahr der Versuch, die Plattform zu monetarisieren: Bislang nur in den USA, Kanada, Australien und Neuseeland verfügbar, verspricht Twitter den Abonnenten zusätzliche Funktionen, wie beispielsweise Lesezeichen zu setzen, Tweets rückgängig zu machen oder längere Videos hochzuladen. Seit neuestem kann man als Abonnent auch seine Tweets bearbeiten – was schon lange von Twitter-Usern bemängelt wurde. Ob Twitter Blue nach einer möglichen Verifikations-Integration weltweit zugänglich gemacht wird, ist laut "Platformer" bislang unklar, ebenso wie die Frage, ob bislang unverifizierte Blue-Abonnenten zukünftig das Anrecht auf einen blauen Haken haben. Bislang werden nur Accounts verifiziert, die laut Twitter "eine bekannte Person oder Marke repräsentieren oder anderweitig mit ihr verknüpft" sind.

Elon Musk setzt Twitter-Angestellten Deadline

Welchen Druck Musk auf seine Angestellten bei dem Thema ausübt, beschreibt "The Verge". Demnach wurde den an dem Projekt beteiligten Angestellten eine Frist bis zum 7. November gesetzt, um die Funktion zu starten – ansonsten werden sie gefeuert. Was verifizierte Kanäle zukünftig monatlich zahlen müssen, ist hingegen noch unklar. Während "Platformer" von 4,99 Dollar monatlich berichtet, dem Preis, den Twitter Blue auch gegenwärtig von seinen Abonnenten verlangt, soll laut "The Verge" der Preis nach dem Einführen der neuen Funktion auf 19,99 Dollar monatlich erhöht werden. Demnach hätten verifizierte Nutzer nach der Einführung 90 Tage Zeit, sich bei Twitter Blue zu registrieren – ansonsten würden sie ihren blauen Haken verlieren.

Der Schritt einer kostenpflichtigen Verifizierung wäre bei Social-Media-Plattformen ein Novum. Meta, mit seinen Flagschiffen Facebook und Instagram, bietet den mittlerweile auch als Statussymbol angesehenen blauen Haken ebenso wie bislang Twitter noch kostenlos an. Experten vermuten, dass Twitter mit dem Schritt auch die Blue-Funktion ausbauen will. 

Kommt Vine zurück?

Musk beließ es am Sonntag jedoch nicht nur beim Verweis auf Änderungen am Verifizierungsprozess, sondern fragte seine Follower auch, ob Twitter Vine zurückbringen sollte. Twitter hatte den Dienst, in dem man sechssekündige Videos hochladen konnte, 2012 für 30 Millionen Dollar gekauft. Nach großem Wachstum, zwischenzeitlich nutzten 200 Millionen Menschen die App, trotzdem wurde Vine im Januar 2017 geschlossen. Nach sechs Stunden hatten sich von den zwei Millionen Teilnehmern bereits rund 70 Prozent dafür ausgesprochen, dass Vine wieder eingeführt wird. 

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