Ein US-Unternehmer hat wegen des Schadens durch Millionen so genannter Spam-E-Mails von einem Gericht im Bundesstaat Iowa 1,08 Milliarden Dollar (800 Millionen Euro) zugesprochen bekommen. Wie der "Clinton Herald" am Sonntag berichtete, hatte der Geschäftsmann Robert Kramer aus Clinton die Absender der unerwünschten Werbe-E-Mails verklagt, weil sie seinen Internet- Service fast ruiniert hätten.
Bundesrichter Charles Wolle vom Bezirksgerichts Davenport habe nun einen Spam-Versender aus Florida zu einer Strafe von 720 Millionen Dollar verurteilt, ein weiterer aus Arizona soll 360 Millionen Dollar zahlen. Ein dritter erhielt eine Strafe von 140.000 Dollar. Im Jahr 2000 hatte Kramer täglich rund zehn Millionen Spam-Mails von etwa 300 verschiedenen Absendern erhalten. Er hatte daraufhin - weitgehend vergeblich - Hunderttausende Dollar in neue Systeme investiert, um das unerwünschte Werbematerial abzuwehren.
"Ein Sieg für uns alle"
"Das war ein Sieg für uns alle im Internetgeschäft", sagte Kramer der Zeitung zufolge nach der Urteilsverkündung. Es sei die größte Summe, die jemals ein US-Gericht einem Spam-Geschädigten zugesprochen habe.
Kramers Anwältin Kelly Wallace sagte dem Internet-Dienst C-Net, sie glaube nicht daran, dass die Summen in dieser Höhe gezahlt werden. "Wir hoffen, wenigstens die Kosten zurückzubekommen", so Wallace.
Möglich wurde diese extrem hohe Schadensersatzsumme durch ein ein Gesetz des Staates Iowa, dass es Geschädigten ermöglicht, pro erhaltener Spam-Mail einen Schaden von zehn Dollar geltend zu machen.