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Abofallen und Trojaner Schädlicher Whatsapp-Kettenbrief verspricht Milka-Gewinnspiel – so erkennen Sie Betrugsversuche

Milka-Schokolade: das angebliche Milka-Gewinnspiel ist ein Fake
Von wegen Milka-Gewinnspiel: Wer bei Whatsapp die Chance bekommt, Milka-Schokolade zu gewinnen, wird maximal mit einem Trojaner abgespeist.
© Jakub Porzycki / Picture Alliance
Ein angebliches Milka-Gewinnspiel für kostenlose Oster-Geschenkkörbe voller Schokolade macht auf Whatsapp die Runde. Hersteller Mondelez warnt: Bei diesem Kettenbrief handelt es sich um eine Fälschung.

"Kostenlose Oster-Geschenkkörbe von Milka – 5000 Gratisgeschenke für Sie" – so heißt es aktuell in Tausenden Whatsapp-Chats. Was aber nach dem perfekten Gewinnspiel für die Osterzeit klingt, entpuppt sich leider als Versuch, den Empfangenden in eine Abofalle zu locken und im besten Falle noch einen Trojaner zu hinterlassen.

Selbst Milka-Hersteller Mondelez warnt: "In unterschiedlichen Medien werden Konsumenten häufig auf falsche Milka Gewinnspiele hingewiesen! Hierbei handelt es sich um Klick-Köder, welche in ein Gewinnspiel überleiten. Diese Aktionen sind nicht aus unserem Hause. Unsere Marke Milka steht mit diesen Gewinnspielen in keinem Zusammenhang. Sie verfolgen nur den Zweck personenbezogene Daten zu erhalten, um die Teilnehmer im Anschluss zu kontaktieren."

Was passiert, wenn man klickt?

Sobald man die Nachricht antippt, wird man auf die russische Domain "wp20.ru" geschickt. Das perfide an der Milka-Masche: Dort endet das Gewinnspiel noch nicht, sondern es wird zunächst verlangt, Fragen zu beantworten. Im Anschluss soll die ursprüngliche Nachricht an 20 Kontakte weitergeleitet werden, um sich endgültig für die Verlosung der Geschenkkörbe zu qualifizieren.

Wer das erledigt hat, darf endlich auf "Abschließen" klicken – und ab hier wird es gefährlich. Wie der Wiener Verein zur Aufklärung über Internetmissbrauch "Mimikama" berichtet, öffnen sich zahlreiche unterschiedliche Browserfenster, die versuchen, den angeblichen Gewinnspielteilnehmer in Abofallen zu locken oder darauf hinzuweisen, dass für das Smartphone eine "Reiniger-Aktualisierung" empfohlen wird. 

Wird diese Schadsoftware installiert, hilft nur noch eine gründliche Neuinstallation der Smartphone-Software, um sich vor Fehlfunktionen und betrügerischen Anwendungen zu schützen.

Milka-Whatsapp Kettenbrief
So sieht die Meldung bei Whatsapp aus. Ein Blick auf die Adresse verrät, dass es sich eigentlich nicht um eine Webseite von Milka handeln kann.
© privat

Wer hinter den Nachrichten steckt, und welche Absicht die Hinterleute mit ihrer Aktion verfolgen, bleibt offen. Anhand der Domain liegt die Vermutung nahe, dass es sich um russische Personen handeln könnte, die Chaos auf Smartphones in zahlreichen Ländern stiften oder sich Zugriff auf Geräte und Daten verschaffen wollen. Die Aktion ist nicht auf Deutschland begrenzt: Beschwerden kommen auch aus Argentinien und Großbritannien, wo jeweils mit einer dort beliebten Schokolade geworben wird – in diesen Beispielen somit Ferrero und Cadbury.

So schützen Sie sich vor Betrugsversuchen mit dem angeblichen Milka-Gewinnspiel

Ein genereller Schutz vor derartigen Nachrichten ist kaum möglich, weil es sich meist um Weiterleitungen von Freunden oder Familienmitgliedern handelt. Aber Sie können mit einfachen Mitteln prüfen, ob es sich um eine echte Nachricht handelt. Grundsätzlich sollten Sie bei weitergeleiteten Nachrichten skeptisch sein – denn darauf setzen die meisten Kettenbriefe mit betrügerischen Absichten. Von einem seriösen Hersteller werden Sie in der Regel nicht aufgefordert, ihre Kontakte bei Whatsapp zu behelligen.

Ein weiteres wichtiges Indiz ist die Sprache. Achten Sie genau auf die Formulierung eines angeblichen Gewinnspiels. Bei plumpen Spam-Nachrichten schleichen sich nahezu immer eklatante Fehler ein, die bei echten Werbeaktionen nur sehr selten vorkommen. So auch bei dem Milka-Kettenbrief. Der genaue Wortlaut: "Kostenlosen Oster-Geschenkkörben" – beide Male passt das "n" in diesem Fall nicht.

Zuletzt achten Sie, sofern angezeigt, genau auf die Webseiten-Adresse. Ein Milka-Gewinnspiel würde in jedem Fall auf einer Internetpräsenz des Herstellers, also auf "Milka.de" stattfinden, nie auf einer Seite namens "wp20.ru". Denn auch wenn Ihnen die russische Domain-Endung ".ru" zunächst nichts sagt – "wp20" klingt nach allem, aber nicht nach einem Schokoladenhersteller.

Warnen Sie den Absender

Sollten Sie einen solchen Kettenbrief erhalten haben und als Spam erkennen, weisen Sie den Absender darauf hin, dass er womöglich eine betrügerische Webseite an seine Kontakte verschickt – selten steckt dahinter eine böse Absicht. Kettenbriefe von Absendern, die sich nicht in Ihrem Adressbuch befinden, sollten Sie zum Anlass nehmen, die Nummer des Absenders zu blockieren und Whatsapp den Vorgang zu melden. Bei unbekannten Nummern erscheinen entsprechende Schaltflächen unmittelbar unter den empfangenen Nachricht.

Quellen: Mondelez, Mimikama

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