Das Jahr ist bei Apple normalerweise streng durchgetaktet: Meist gibt es ein Event im Frühjahr (häufig März), Anfang Juni findet die weltweite Entwicklerkonferenz WWDC statt, Mitte September wird die nächste iPhone-Generation vorgestellt. Doch dieses Jahr ist vermutlich alles anders: Wegen des Coronavirus werden zahlreiche Großveranstaltungen auf der Welt abgesagt - und Insidern zufolge bleibt auch Apple davon nicht verschont.
Wann kommt das iPhone 9?
In der Gerüchteküche wurde lange gemunkelt, dass Apple im März unter anderem ein preisgünstiges iPhone 9 und eine neue Generation der Streamingbox Apple TV vorstellen wollte. Nun wird jedoch immer klarer: Ein großes Event wie im vergangenen Jahr, als Apple seinen eigenen Streamingdienst enthüllte, wird es nicht geben. Die Geräte scheinen jedoch fertig zu sein und müssen in die Regale.
Eine Option wäre, dass Apple wie im vergangenen Jahr neue Produkte per Pressemitteilung ankündigt und diese im Anschluss direkt im Online-Shop vorbestellt werden können. Ähnlich handhabte es der Konzern zuletzt bei den AirPods Pro. Denkbar ist jedoch auch, dass Apple den Start einiger Produkte um mehrere Wochen verschiebt und wartet, bis sich die wirtschaftliche Lage etwas entspannt hat.
Rätselraten um die WWDC
Auch die weltweite Entwicklerkonferenz WWDC könnte anders ablaufen als in den vergangenen Jahren. Normalerweise eröffnet Apple die einwöchige Veranstaltung mit einer Mammut-Keynote vor mehr als 5000 Zuschauern. Das erscheint zum jetzigen Zeitpunkt jedoch fraglich: Ein solches Event wäre nicht nur ein unnötiges Risiko für die Besucher, sondern auch für sämtliche Apple-Manager und -Ingenieure, die an der Entwicklung neuer Produkte und Betriebssysteme beteiligt sind.
Hinzu kommt: Google und Facebook haben ähnliche Veranstaltungen, die ursprünglich im Mai stattfinden sollten, bereits abgesagt. Die für Juni angesetzte Videospielemesse E3 wird ebenfalls wegen des Coronavirus nicht wie geplant vom 09. bis 11. Juni stattfinden. Dass Apple die Konferenz wie in den Vorjahren durchzieht - unwahrscheinlich. Denkbar wäre jedoch, dass Apple ein Mini-Event vor Mitarbeitern und Pressevertretern durchführt und dieses live überträgt.

iPhone 12 könnte später kommen
Glaubt man Medienberichten, steht sogar der Launch des iPhone 12 im September auf der Kippe. Wegen des Coronavirus dürfen Apple-Ingenieure derzeit nicht nach China reisen, was zu Verzögerungen bei der Entwicklung der Prototypen führt. Normalerweise sind die sogenannten engineering verification tests (EVTs) im Frühjahr erledigt, damit im Sommer die Massenproduktion der Geräte anlaufen kann. Da sich die Tests durch die Reiseblockaden länger hinziehen, verschiebt sich auch der Produktionsstart - damit dürfte auch der angepeilte Termin Mitte September immer schwerer zu halten sein.
Einige Experten prognostizieren, dass das iPhone 12 im Oktober oder gar erst im November vorgestellt wird. Belege für diese These gibt es bislang aber nicht. Gut möglich, dass Apple-Chef Tim Cook an der ursprünglichen Planung festhält, das Kontingent an Geräten zum Start aber extrem limitiert ist.
Das iPhone 12 wird aus wirtschaftlicher Sicht das wichtigste Gerät des Jahres für Apple. Das kommende Flaggschiff wird Gerüchten zufolge das erste Apple-Telefon mit 5G-Unterstützung sein. Analysten erwarten eine besonders starke Nachfrage und prognostizierten im ersten Geschäftsjahr 200 Millionen iPhone-Verkäufe. In den damaligen Berechnungen wurden die Folgen des Coronavirus jedoch nicht einkalkuliert.
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