Noch im September präsentierte Apple das iPhone 11 und seine neuen Uhren im Rahmen einer großen Show. Danach schlug Cupertino leisere Töne an: Die AirPods Pro mit Geräuschdämmung (lesen Sie hier unseren ausführlichen Test) wurden vor zwei Wochen ohne großes Brimborium per Pressemitteilung angekündigt. Ähnlich ging man nun beim neuen Macbook Pro vor: Am Mittwoch hat der Konzern überraschend eine überarbeitete Version seines Profi-Laptops vorgestellt. Dabei ist es die größte Überarbeitung des Notebooks seit drei Jahren.
Ein komplett neues Design gibt es nicht, das Macbook Pro ähnelt weitgehend dem Vorgänger. Allerdings wächst die Bildschirmdiagonale von 15,4 Zoll (39,12 Zentimeter) auf nunmehr 16 Zoll (40,64 Zentimeter) bei minimal größerem Gehäuse. Das gelingt, weil Apple die Rahmen um den Bildschirm schlanker gemacht hat. Außerdem besitzt das Display, das vor allem auf die Bedürfnisse von professionellen Fotografen und Videobearbeitern abgestimmt wurde, eine höhere Auflösung. In puncto Helligkeit und Farbdarstellung bleibt alles beim Alten.
An Rechenpower mangelt es ebenfalls nicht: Ein Achtkern-Prozessor der neunten Intel-Generation und bis zu 64 Gigabyte Arbeitsspeicher sollen für Leistung satt sorgen, ein “neues, fortschrittliches Wärmedesign” mit größerem Kühlkörper und verbesserten Lüftern schützt vor Überhitzungen, verspricht Apple. Tests werden zeigen, ob das neue Kühlkonzept aufgeht.
Vom größeren Gehäuse profitiert auch der Akku, der nun auf 100 Wattstunden angewachsen ist. Geladen wird der via USB-C, im Lieferumfang ist ein Performances 96-Watt-Netzteil enthalten.
Hohe Erwartungen an die neue Tastatur
Ein Manko der Vorgängermodelle will Apple endlich ausgemerzt haben: Das neue MacBook besitzt eine verbesserte Tastatur mit Scherenmechanik, die deutlich zuverlässiger sein und ein angenehmeres Tippgefühl liefern soll. Auch hier muss man Langzeittests abwarten. Seit 2015 setzt der Konzern in seinen MacBooks auf Tastaturen im sogenannten Butterfly-Design, die zwar sehr flach, aber dafür fehleranfällig waren. Zwar wurden die Tastaturen mehrfach überarbeitet, dennoch sorgten sie weltweit für Ärger. Dem Konzern blieb am Ende nichts anderes übrig, als ein umfangreiches Tastaturreparaturprogramm für die aktuellen Reihen zu starten. Mit der neuen Tastatur-Generation scheint man sich nun vom Butterfly-Konzept verabschiedet zu haben.
Das neue 16-Zoll-Macbook ersetzt das bisherige 15-Zoll-Modell. Eine Preiserhöhung gibt es nicht, los geht es ab 2700 Euro. Wer mehr Speicher (erstmals werden bis zu acht Terabyte in einem Apple-Notebook unterstützt) oder einen mächtigeren Prozessor möchte, kann aber schnell noch ein paar Tausender extra loswerden. Das 13-Zoll-Macbook wurde nicht überarbeitet, das passiert Analysten zufolge frühestens im kommenden Jahr.
Neues von der Käsereibe
Neuigkeiten gibt es auch zum Mac Pro: Der Verkaufsstart von Apples mächtigsten Rechner beginnt im Dezember, wie der Konzern per Pressemitteilung erklärte. Erstmals vorgestellt wurde der komplett überarbeitete Desktop-Computer im Rahmen der weltweiten Entwicklerkonferenz WWDC im Juni. Dort sorgte der modulare Rechner für Begeisterungsstürme bei den anwesenden Entwicklern: Die mögliche Rechenleistung liegt bei 56 Teraflops. Der Rechner unterstützt bis zu 1,5 Terabyte RAM (so viel Festplattenspeicher haben die meisten Rechner nicht) und kann mit bis zu vier Grafikkarten ausgestattet werden kann. Vorausgesetzt natürlich, man hat ein prall gefülltes Portemonnaie. Die Basisversion des Mac Pro beginnt bei 5.999 US-Dollar, die deutschen Preise sind bislang nicht bekannt.
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