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Messenger Werbung in der App? Whatsapp-Chef reagiert verärgert

Die Betrugsversuche bei Whatsapp nehmen zu (Symbolbild)
Werbung bei Whatsapp würde – je nach Platzierung – sicherlich sehr stören
© Whatsapp/RollingCamera / Getty Images
Laut der renommierten "Financial Times" soll Whatsapp konkrete Schritte planen, um Werbung in der App zu platzieren. Ungewöhnlich schnell reagierte der Chef des Unternehmens, Will Cathcart, darauf.

Laut einem Bericht der "Financial Times" soll der Whatsapp-Mutterkonzern Meta nach neuen Einnahmequellen für den Messenger suchen. Dabei sei auch im Gespräch, "zum ersten Mal Werbung in der App anzuzeigen", so der Bericht.

Drei Personen, die mit der Angelegenheit vertraut seien, hätten erklärt, dass man bei Whatsapp an höchster Stelle konkret darüber nachdenke, Anzeigen in der Chatübersicht zu platzieren. Außerdem sei eine Abonnementgebühr für die werbefreie Nutzung der App im Gespräch, so die FT weiter.

Whatsapp muss abwägen – und dementiert zunächst

Der Bericht betont, dass beide Vorhaben intern an "hohen Stellen" diskutiert würden, da man bei derartigen Schritten fürchten müsse, eine signifikante Anzahl Nutzer zu vergraulen. Außerdem wäre die Einführung von Werbung ein Bruch mit dem Grundsatz des Messengers, den Gründer Brian Acton vor dem Verkauf an Meta (damals Facebook) festlegte: "Keine Werbung! Keine Spiele! Keine Gimmicks!"

Binnen weniger Stunden, nachdem die "Financial Times" den Bericht veröffentlicht hatte, meldete sich der derzeitige Whatsapp-Chef Will Cathcart via X, vormals Twitter, zu Wort. Er schrieb merklich verärgert: "Diese @FT-Geschichte ist falsch.  Wir machen das nicht. Außerdem sieht es so aus, als hätten Sie Brians Namen falsch geschrieben..." 

Wie das Fachmagazin "Techcrunch" anmerkt, habe Meta in den vergangenen Jahren immer wieder darüber nachgedacht, Anzeigen im milliardenfach genutzten Messenger zu platzieren, sei aber bisher stets zu dem Schluss gekommen, es zu lassen.

In den ersten Jahren verdiente Whatsapp Geld mit dem Verkauf der App – denn nicht immer war sie kostenlos. Dieses Standbein brach mit der Entscheidung weg, die Bezahlschranke abzureißen und Whatsapp kostenfrei zur Verfügung zu stellen. 

Whatsapp Business und Bezahlfunktion laufen gut

Aktuell dient Whatsapp Business als Einnahmequelle des Unternehmens. Gewerblichen Nutzern bietet der Messenger zahlungspflichtige Sonderfunktionen, deren Preise Meta zuletzt im Februar anhob. Aktuell zählt Whatsapp rund 200 Millionen Kunden, die das Angebot in Anspruch nehmen.

In bestimmten Ländern hat Meta außerdem einen Bezahldienst für Whatsapp eingeführt, mit dessen Hilfe man sich über den Chat Geld schicken kann. Auch damit lassen sich über Provisionen Einnahmen generieren. Der internationale Start dieser Funktion steht allerdings noch aus.

Werber sehen laut FT große Chancen für Anzeigen bei Whatsapp, weisen aber auch auf die Gefahr hin, dass sich Nutzer eine andere Heimat suchen könnten, wenn die Werbung zu penetrant gestaltet würde. Kurzfristig könnte Meta damit ohne Zweifel hohe Einnahmen generieren – wie nachhaltig das wäre, müsste sich dann allerdings zeigen.

Quellen: Financial Times, Techcrunch, X (Twitter)

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