Eine Gruppe für die Fußball-Diskussion, eine für den Elternabend und eine für die Familienbilder: Wer Whatsapp ernsthaft nutzt, ist im Nu Teil unzähliger Chatgruppen. Und muss sich selbst das so entstehende Chaos hangeln. Jetzt will der Messenger dabei helfen, die Übersicht besser zu bewahren. Und führt sogenannte Communities ein.
Das kündigt Whatsapp in seinem aktuellen Blogpost an. Communities sind dabei eine Art Supergruppe. Sie erlauben es, mehrere Gruppen zu einem Thema zusammenzufassen. So kann man etwa sämtliche Elternchats zu einer Klasse, die verschiedenen Familiengruppen oder auch Vereins- oder Firmennetzwerke in einer gemeinsam Community zusammenfassen. Und muss so nicht immer einzeln heraussuchen.
Whatsapp Communities: Mehr Übersicht im Chat
Um die Communities leicht erreichbar zu machen, werden sie Teil der Menüleiste am oberen (Android), beziehungsweise unteren Rand (iPhone). Das Symbol orientiert sich am Gruppenlogo: Während dort zwei Personen zu sehen sind, sind es bei den Communities einfach drei. Klickt man darauf, erscheint wie bei anderen Chats eine Übersicht der Gemeinschaften sowie der jeweils neusten drei zugehörigen Gruppenchats.
Die Funktion soll mit bestehenden Gruppen kompatibel sein, sie können unkompliziert in Communities eingebunden werden. Für Administratoren der jeweiligen Communities gibt es zudem die Option, besonders wichtige Nachrichten an alle Mitglieder der Gemeinschaften zu schicken, sie also in allen beinhalteten Gruppen gleichzeitig zu teilen.
Drei weitere Neuerungen sind Whatsapp nur einen Nebensatz wert. Gemeinsam mit dem Community-Update erweitert der Messenger auch die übrigen Chats um neue Funktionen. So kann man nun statt bisher acht bis zu 32 Personen gleichzeitig zu einem Videoanruf hinzufügen. Auch die Gruppengröße steigt erheblich. War bislang bei 512 Teilnehmer:innen Schluss, verdoppelt sich das Limit nun auf 1024. Zu guter Letzt ist es nun möglich, direkt im Chat Umfragen unter den Nutzern zu starten.
Es muss nicht Whatsapp sein: Das sind fünf sichere Messenger-Alternativen

Der Messenger Signal ist nicht nur für viele Kunden die Alternative zu Whatsapp – sondern auch für einen der Gründer. Jahre nachdem er mit dem Verkauf von Whatsapp Milliarden verdient hatte, verließ Brian Acton Facebook, vermutlich im Streit um die Sicherheit des Messengers. Danach steckte er Millionen in Signal. Dort wird Privatsphäre groß geschrieben: Der Betreiber kann die Chats nicht mitlesen, selbst die zur Suche nach anderen Nutzern hochgeladenen Telefon-Bücher werden vorher verschlüsselt und in einer für die Firma nicht verwertbaren Form („Hash“) miteinander verglichen. Die für Desktop, Android und iOS verfügbare App ist kostenlos.
Whatsapp schielt auf Unternehmen
Auch wenn Whatsapp in seiner Ankündigung vor allem private Nutzungszwecke wie die Hausgemeinschaft oder die Elterngruppe hervorhebt, zeigen die weiteren Funktionen, dass es dem Messenger eigentlich um eine völlig neue Kundengruppe gehen dürfte - nämlich um Unternehmen. Während Whatsapp in kleinen Betrieben durchaus benutzt wird, setzen gerade größere Firmen lieber auf spezialisierte Programme wie Microsoft Teams. Mit den neuen Funktionen soll auch Whatsapp langsam zur benutzbaren Alternative aufgebaut werden.
Dass sich die Bedürfnisse von Firmen, Vereinen und Familiengruppen durchaus unterscheiden, weiß man auch bei Whatsapp. Um die Communities an verschiedene Nutzungszwecke anzupassen, arbeite man mit 50 Organisationen aus 15 Ländern zusammen, verkündet der Blogeintrag. Welche das genau sind, verrät man zwar nicht. Allerdings wolle man die Funktion nach dem Feedback der Communities regelmässig erweitern und anpassen.
Whatsapp Communities: Wann geht es los?
Wann genau das Update auf den Smartphones der Nutzer erscheinen wird, hat Whatsapp bisher nicht verraten. Noch steht kein Update zum Download bereit, neue Funktionen werden allerdings oft auch schlicht vom Server direkt auf die Smartphones geschoben.
Quelle: Whatsapp