Stiftung Warentest prüft Digitalradios Die Erben des Küchenradios - doch nur drei klingen gut

Reportage: So sieht es im geheimen Prüflabor der Stiftung Warentest aus
Die Stiftung Warentest prüft nicht in der Berliner Zentrale, sondern in Testlabors, deren Standorte geheim gehalten werden. Der stern durfte sich eines von innen anschauen.
 
In den Räumen sind aufwendige Prüfstände aufgebaut, die zum Teil eigens für die Stiftung Warentest entwickelt wurden. Staubsauger, Werkzeuge, Küchengeräte – jedes Produkt muss verschiedene Tests überstehen.
 
Wie lange halt eine Bohrmaschine durch?
 
Dafür läuft sie in eine elektrische Vorrichtung eingespannt, die das Gerät immer wieder gegen einen Widerstand anbohren lässt. So wird in 33 Stunden eine Lebensdauer von 10 Jahren simuliert
 
Hat eine Bohrmaschine technische Schwachstellen gibt sie schließlich den Geist auf.
 
Einen Raum weiter werden Astscheren für den Garten getestet. 6000 Mal muss die große Astschere sich durch den hölzernen Prüfstab knacken, um den Dauertest zu bestehen. Bei Billiggeräten bricht irgendwann die Klinge oder der Griff. Der Prüfabfall taugt immerhin noch als Futter für den Kamin.
 
Auch der Labortest für Hochdruckreiniger hat einen ganz speziellen Aufbau. Zunächst wird eine mit schwarzer Farbe bemalte Hartschaumplatte in eine Glasvitrine gelegt. Nun fährt die Platte langsam unter der Düse des Reinigers hindurch, der die Farbe möglichst großflächig und gleichmäßig entfernt.
 
Der Vergleich der Platten zeigt, wie unterschiedlich gut die verschiedenen Hochdruckreiniger säubern. Ein breiter gleichmäßiger Streifen bedeutet ein gutes Ergebnis.
 
In der Testküche werden Backöfen, Mikrowellen und andere Küchengeräte getestet.
 
Mit Hilfe von normierten Muffins wird untersucht, welcher Backofen halt, was er verspricht.
 
Es gibt sogar ein eigenes Chemielabor. Hier werden Produkte auf gefährliche Schadstoffe untersucht.
 
Das Prüfinstitut testet nicht nur für die Stiftung Warentest. Auch Hersteller lassen hier ihre Protoypen durchchecken. Auch Diese dürfen auch wir leider nicht filmen.
 
Auf 8200 Quadratmetern wird alles Mögliche geprüft.
 
Wenn die Hersteller irgendwo Mist gemacht haben – hier kommt es raus.

Hunderte Sender ohne nerviges Rauschen: Digitalradios sind UKW-Geräten in jeder Hinsicht überlegen. Welche Modelle lohnenswert sind, hat Stiftung Warentest geprüft. Nur drei klingen gut.

Radio ist immer noch ein Massenphänomen: Trotz des Streaming-Booms kommt jeder Deutsche im Durchschnitt auf eine tägliche Radiohördauer von knapp drei Stunden. Doch welche Digitalradios sind empfehlenswert? Stiftung Warentest hat in seiner aktuellen Ausgabe 18 Modelle getestet. Alle empfangen per Antenne die klassischen UKW-Sender als auch Digitalsender, die via DAB+ ausstrahlen. Zehn der insgesamt 18 Geräte beherrschen zusätzlich Internetradio, das per Wlan empfangen wird. Der große Vorteil: Im Netz gibt es tausende Sender für jeden Musikgeschmack, via UKW empfängt man meist nur wenige Dutzend. 

Mehr Sender, kein Rauschen

Das alte Küchenradio hat definitiv ausgedient. Moderne DAB+-Geräte haben kein Rauschen mehr, das den Musikgenuss mindert. Außerdem gibt es zahlreiche Zusatzinformationen auf dem Radiodisplay, etwa den Titel des derzeit laufenden Songs samt Interpret, der Name der Radiosendung und manchmal sogar das Cover des Albums. Und: Neben nationalen Programmen kann man deutschlandweit auch regionale Sender hören. Wer umgezogen ist, aber morgens nach dem Aufstehen trotzdem gern die Morning Show aus der Heimat hören möchte, kann dies ohne Probleme tun.

Der Klang ist bei den getesteten Modellen leider nur Mittelmaß, so Warentest: "Obwohl viele Geräte zwischen 100 und 200 Euro kosten, klingen sie weniger brillant und vollwertig als ähnlich teure Wlan- oder Bluetooth-Boxen." Nur drei Modelle - jeweils eines von Roberts, Sonoro und Teufel - klingen gut, urteilen die Tester. Es sind zugleich die teuersten Digitalradios im Test.

Diese Radios sind empfehlenswert

Testsieger ist dank des guten Tons Roberts Stream 218 (229 Euro). Es schwächelt aber wie fast alle Testteilnehmer beim UKW-Empfang. Fast genauso gut und nur halb so teuer ist jedoch das Medion P85135. Bestes Digitalradio ohne Internetzugang ist das Sony XDR-S61D (94 Euro). Wer also nur UKW und DAB+ benötigt, bekommt hiermit ein Gerät "mit gutem Empfang und sehr niedrigem Stromverbrauch", schreibt Stiftung Warentest. Der Klang ist aber nur "befriedigend".

Reportage: So sieht es im geheimen Prüflabor der Stiftung Warentest aus
So sieht es im geheimen Prüflabor der Stiftung Warentest aus
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