kein anderes Ereignis hat China in den vergangenen Jahren so stark verändert: Am 12. Mai 2008, zwölf Wochen vor Beginn der Olympischen Spiele in Peking, verwüstete ein Erdbeben weite Teile der Provinz Sichuan. Sogar in der 1500 Kilometer entfernten Hauptstadt wackelten die Häuser, und auch in Shanghai und Bangkok war die Erschütterung spürbar. Fast 70.000 Menschen starben damals, knapp 18.000 gelten immer noch als vermisst. Ein Jahr danach machten sich der neue stern-Korrespondent in China, Janis Vougioukas, und der Fotograf Boris Austin auf die Suche nach den Überlebenden, deren Fotos damals um die Welt gingen. In ihrer Reportage schildern die beiden, wie die Menschen ihr Leben nach dem Unglück in den Griff zu bekommen versuchen. Vor allem den Eltern der getöteten Schulkinder fällt der Neuanfang schwer. Denn sie müssen nicht nur den Verlust des oft einzigen Kindes verkraften. Viele haben gegen die örtlichen Behörden und die schlampige Konstruktion von Schulen protestiert, unter denen ihre Söhne und Töchter begraben wurden. Der Staat schikaniert sie mit Polizeiüberwachung, Dauerverhören und Verhaftungen. Unser neuer Mann in China, Janis Vougioukas, wurde 1976 in Essen geboren, den komplizierten Namen verdankt er seinem griechischen Vater. Vougioukas studierte in München und Peking, berichtet seit 2002 als freier Journalist aus Shanghai - und nun als Korrespondent für uns.
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Herzlichst Ihr
Thomas Osterkorn