"Und, hat hier noch irgendwer außer mir eine miese Trennungsgeschichte auf Lager?", frage ich in den Raum hinein. Es ist das erste Mal, dass ich etwas derart Entblößendes von meinem Publikum verlange. Ich selbst bin es zwar gewohnt, mich emotional vor aller Welt auszuziehen. Aber anderen geht es ganz anders, das weiß ich. Ich spüre, wie ein Schweißtropfen meinen Nacken hinunterläuft: Wird sich jemand trauen? "Kein Problem, ich kann warten", witzele ich. Einige pseudo-selbstsichere Witze später haben sich tatsächlich ein paar Leute gefunden, die von ihren kaputten Lieben erzählen. Und irgendwann meldet sie sich, eine Frau Mitte 20. Nennen wir sie Charlotte.
"Ich bin das beste Beispiel dafür, dass das Karma früher oder später zurückschlägt", beginnt sie. "Und in meinem Fall sogar ziemlich direkt."