Trotz unsicherer wirtschaftlicher Lage und Krise auf dem Akademiker-Arbeitsmarkt haben sie ein genaues Berufsziel vor Augen, bevorzugen aber immer noch die klassischen Karrieren. Dies sind erste Ergebnisse der Online-Umfrage "Studentenspiegel".
Erste Auswertungen zeigen: Wirtschaftswissenschaftler und Studierende der Betriebswirtschaft wissen am genauesten, was sie später wollen. 87,6 Prozent möchten nach dem Studium in der Wirtschaft/Industrie arbeiten. Ebenfalls wirtschaftsorientiert sind Maschinenbau- und Elektrotechnikstudenten. Non-Profit-Organisationen und der öffentliche Dienst stehen dagegen bei Geisteswissenschaftler hoch im Kurs, fast jeder Politologe will dorthin. Bei Studenten der Naturwissenschaften steht Forschung an erster Stelle.
Der "Studentenspiegel" im Internet
Noch bis zum Ende des Sommersemesters können Studenten an der Online-Befragung teilnehmen.
Nicht jeder Student setzt auf praktische Erfahrungen
Geistes- und Sozialwissenschaftler bringen die meiste Berufserfahrung mit. Besonders Soziologen, Germanisten, Psychologen und Politologen sind sich im Klaren darüber, dass Zusatzqualifikationen ihre Berufschancen nach dem Studienabschluss erhöhen.
Aber: Die praktischen Erfahrungen der Studierenden richten sich nach ihrer jeweiligen Fachrichtung. Medizinstudenten verfügen über die meiste Praxis. Mehr als 60 Prozent von ihnen absolvieren im Hauptstudium mindestens drei Praktika, die in zwei Drittel der Fälle weniger als zwei Monate dauern. Auch angehende Juristen und Maschinenbauer sind praxisorientiert. In diesen Fächern sind Praktika häufig durch die Studienordnung vorgeschrieben. Auf Platz vier dieser Rangliste liegen Wirtschaftswissenschaftler. Unter Berücksichtigung der Länge der praktischen Erfahrungen schneiden sie besonders gut ab. Fast ein Drittel der Praktika beträgt mehr als drei Monate. Anders das Bild bei den Naturwissenschaftlern: 56,5 Prozent der Physiker haben noch kein Praktikum absolviert, ebenso wenige wie die Hälfte der Mathematiker und Chemiker.
Jeder Teilnehmer erhält ein persönliches Qualifikationsprofil
Stark unterschiedlich ist das Bild bei den Aktivitäten außerhalb des Campus. Politikstudenten engagieren sich neben dem Studium am häufigsten ehrenamtlich, Informatiker am wenigsten.
Der "Studentenspiegel" richtet sich an Studierende im Hauptstudium an staatlichen Universitäten und privaten Hochschulen in insgesamt 13 Fachbereichen. Mit der Online-Befragung haben Studierende erstmals die Möglichkeit, ihr Profil mit Kommilitonen bundesweit anonym zu vergleichen und damit ein eigenes Stärken-Schwächen-Profil zu zeichnen. Jeder Teilnehmer erhält ein persönliches Qualifikationsprofil, an dem er sich bei der weiteren Planung des Studiums und seiner beruflichen Laufbahn orientieren kann. Die Befragung, an der sich in den ersten sechs Wochen bereits 30.000 Teilnehmer beteiligt haben, dauert noch bis Ende des Sommersemesters.