Architektur Star-Architekt entwirft Hundehütte – nur der Hund hat keine Lust darauf

Hundehütte von Frank Lloyd Wright
Die Hundehütte, gebaut nach dem Entwurf von Star-Architekt Frank Lloyd Wright
© County of Marin
Frank Lloyd Wright war ein weltberühmter Architekt, sein vielleicht ungewöhnlichstes Werk ist eine Hundehütte – auf Bitte eines Jungen. Allerdings erfüllte das Bauwerk seinen Zweck nie.

Frank Lloyd Wright ist eine Legende in der Welt der Architektur. Der US-Amerikaner, der von 1867 bis 1959 lebte, designte neben vielen anderen Gebäuden auch das berühmte Guggenheim-Museum in New York. Doch der vielleicht ungewöhnlichste Entwurf, den der Star-Architekt anfertigte, war der für eine Hundehütte.

1956 erhielt Wright einen Brief von Jim Berger, einem zwölfjährigen Jungen aus San Anselmo in Kalifornien. Jim lebte bereits in einem Haus, das der bekannte Architekt designt hatte. Jetzt wollte er noch eine passende Hundehütte für seinen Labrador Eddie dazu haben. Also bat er Wright, der damals schon längst ein Weltstar auf seinem Gebiet war, um einen Entwurf. Und der Architekt lieferte tatsächlich.

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Architekt Frank Lloyd Wright entwirft Hundehütte in seinem Stil

Der Zwölfjährige hatte in seinem Brief genaue Anweisungen gegeben und unter anderem auch die Maße seines Hundes angegeben – schließlich durfte die Hütte auf keinen Fall zu klein geraten. Außerdem fügte er an, dass die Hundehütte vor allem im Winter benutzt werden würde. Auch eine Bezahlung stellte er in Aussicht, Jim trug Zeitungen aus und wollte Geld sparen.

Mit diesem Brief bat der kleine Junge den Star-Architekten um einen Entwurf für seine Hundehütte.
Mit diesem Brief bat der kleine Junge den Star-Architekten um einen Entwurf für seine Hundehütte.
© County of Marin

Wright vertröstete seinen jungen Auftraggeber zunächst mit der Begründung, er sei "zu beschäftigt", reichte ein Jahr später dann aber doch einen Entwurf ein. Darin fanden sich typische Elemente aus Wrights Stil ebenso wieder wie das Design des Elternhauses – beispielsweise eine Dreiecksform oder das flach abgeneigte Dach mit Überhang. Natürlich verlangte Frank Lloyd Wright dafür auch kein Geld.

Leider gefiel dem Hund die Hütte nicht

Nun musste der Entwurf nur noch umgesetzt werden. Als Jim älter war und zur Armee ging, bauten sein Vater und sein Bruder die Hundehütte – sechs Jahre, nachdem Wright die Pläne dafür geschickt hatte. Ihrem eigentlichen Zweck kam sie allerdings nie zu: Labrador Eddie benutzte sie nur selten, weil er das warme Wohnhaus bevorzugte. Und so landete das Architekturprojekt nach einigen Jahren auf dem Müll.

Dennoch ist die Hundehütte jetzt für alle Interessierten zu besichtigen. Jim Berger und sein Bruder bauten 2010 für eine Dokumentation über Wright ein weiteres Exemplar, das Berger später an seine Heimat Marin County spendete. Dort ist es jetzt seit Kurzem in einem Gebäude, das ebenfalls Wright designt hat, ausgestellt. Die Hundehütte sei das kleinste "Gebäude", was Frank Lloyd Wright jemals entworfen habe, und "eines der charmantesten in seiner gesamten Karriere".

Quelle: County of Marin

epp

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