Seine Bauten bewegen die Menschen, ziehen sie in ihren Bann. Egal, ob Daniel Libeskind ein Wohngebäude, ein Hochhaus oder ein Museum entworfen hat, seine von Asymmetrie geprägte Architektur mit den im Sonnenlicht schillernden Metallfassaden und schrägen Glasflächen polarisieren.
Bestes Beispiel für seine Kreativität ist die Umgestaltung des Militärhistorischen Museums in Dresden. Durch das geschichtsträchtige Gebäude aus Kaiser-Zeiten, das schon den Nationalsozialisten als Heeresmuseum der Wehrmacht diente, trieb er einen V-förmigen Keil, der wie ein Stachel aus der Fassade in den Himmel ragt.
Diese Irritation zieht sich durch alle Etagen des Museums und bricht mit jeglicher Verherrlichung des Militärs. Aus der begehbaren Spitze können die Besucher – meist sind es Bundeswehrangehörige in Uniform – einen Blick über Dresden werfen. Für Libeskind ist dieser Keil "ein Sinnbild für den Mut zum Wiederaufbau und für Zerstörung, Teilung, Gewalt, Schmerz und Trauer."
Von Lódz über Israel und New York nach Berlin
Die geschichtliche Auseinandersetzung nimmt in vielen seiner Werke einen zentralen Stellenwert ein. Er selbst wurde am 12. Mai 1946 im polnischen Lódz von Holocaust-Überlebenden geboren, emigrierte mit seinen Eltern 1957 nach Israel und später nach New York, wo er zunächst wegen seiner Begabung Musik und erst später Architektur studierte.
1989 zog er nach Berlin, wo er zusammen mit seiner Partnerin Nina Libeskind das Studio Libeskind gründete und als Gewinner aus dem Architekturwettbewerb für das Jüdische Museum Berlin hervorging. Im Laufe der Jahre schuf er vor allem in Deutschland weitere Aufsehen erregende Bauten und auch die Jüdischen Museen in Kopenhagen und San Francisco.
"Die Welt ändert sich allerdings permanent, und diese Veränderung der Welt, diesen Aspekt muss man mit in die Arbeit aufnehmen. Man darf beim Bauen kein Märchen erzählen", sagte Libeskind im "Deutschlandfunk 2012. "Man muss die Welt widerspiegeln, wie sie ist, und die Realität der Welt ist nun einmal radikal. Und das Gebäude muss diese Wahrheit widerspiegeln."
Auf den Seiten der Fotostrecke oben zeigen wir eine kleine Auswahl seiner Werke.
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