Der gebürtige Chinese hat bei ihnen gelernt, den großen architektonischen Wegbereitern der Moderne: bei den Bauhaus-Architekten Marcel Breuer und Walter Gropius. 1935 kam I. M. Pei, wie er abgekürzt meist genannt wird in die USA, um Architektur zu studieren - unter anderem am berühmten Massachusetts Institute of Technology in Cambridge. 1946 machte er an der Harvard Graduate School of Design seinen Abschluss.
Mit der von ihm geschaffenen Architektur, den klaren geometrischen Formen, der Verwendung von viel Glas, Stahl und hellem Kalkstein hat er auf drei Kontinenten seine Spuren hinterlassen. Darunter sind Ikonen der Museumsarchitektur wie der Haupteingang zum Louvre in Paris.
Von der Eröffnungszeremonie 1989 wird die Anekdote kolportiert, dass er fast die Eröffnungszeremonie verpasst hatte, weil er nicht erkannt wurde: Reparaturteams und Putzleute machten ihre letzten Kontrollgänge durch die fertige Glaspyramide am Louvre in Paris und ahnten nicht, dass der Baumeister selbst an jenem Märztag 1989 plötzlich vor ihnen stand. "Aber ich bin der Architekt", sagte Pei der "Los Angeles Times" zufolge, als er in seinem Portemonnaie nach einem Ausweis suchte, um durch eine Absperrung zu gelangen.
I. M. Pei: Der Meister des Lichts
Erst mit dem Ostflügel der National Gallery of Art in Washington D.C. im Jahre 1978 und mit der Eröffnung der Bibliothek für den ermordeten Präsidenten John F. Kennedy in Boston ein Jahr darauf gelang ihm der Durchbruch.
Später führten ihn Projekte nach Berlin und zurück nach Asien. Mit seiner Frau Eileen Loo, die er schon aus Studienzeiten kannte und mit der er drei Söhne und eine Tochter hat, reiste er oft nach nach China zurück.
1983 wurde er mit den höchsten Auszeichnung für Architekten geehrt, dem begehrten Pritzker-Preis. "Ieoh Ming Pei hat diesem Jahrhundert einige seiner schönsten Innenräume und äußeren Formen gegeben", urteilte eine achtköpfige Jury. "Seine Vielseitigkeit und sein Können beim Materialgebrauch nähern sich dem Niveau von Poesie."