Zaha Hadid, die am Donnerstag im Alter von 65 Jahren einem Herzinfarkt in Miami erlag, zählte zu den weltweit erfolgreichsten Architekten - wegen der fließenden Formen ihrer Gebäude und der ungeheuren Dynamik, die sie ausstrahlen.
Als Highlights ihres Schaffens gelten etwa das olympische Schwimmstadion in London und das Nationalmuseum für Kunst des 21. Jahrhunderts in Rom. Auch in Deutschland setzte sie architektonische Zeichen: Das Vitra-Feuerwehrhaus in Weil am Rhein sowie das Zentralgebäude im Leipziger BMW-Werk, das ihr den Deutschen Architekturpreis einbrachte. In Hamburg hat sie die noch in Bau befindliche neue Hafenpromenade von Speicherstadt bis zu den Landungsbrücken entworfen.
Hadid wurde 1950 in Bagdad geboren, doch ihre Familie verließ die Stadt nach der Machtübernahme des Diktators Saddam Hussein und dem Ausbruch des Iran-Krieges mit dem Irak. Zunächst lebte sie in Jordanien, später ging Hadid zum Architekturstudium nach London, wo sie auch ihr Architektenbüro gründete.
Als erste Frau erhielt sie 2004 dem Pritzker-Preis, die weltweit wichtigsten Auszeichnung für Architektur. 2009 wurde sie mit dem japanischen Praemium Imperiale ausgezeichnet.
Von 2000 bis 2015 war Hadid Professorin für Architektur an der Universität für angewandte Kunst in Wien und emeritierte im Juni 2015.