Der High-Tech-Architekt Richard Rogers ist tot. Das berichteten verschiedene Medien unter Berufung auf die Familie und seinen Sprecher. Demnach starb der Brite am Samstagabend im Alter von 88 Jahren in seinem Haus in London. Rogers hinterlässt seine Frau und vier Söhne. Er galt als einer der erfolgreichsten und einflussreichsten Architekten weltweit.
Norman Foster, der Rogers zu seinen engen Freunden zählte, veröffentlichte im Fachmagazin "Building Design" am Sonntag eine lange Hommage. "Ich werde dich sehr vermissen", schrieb der 86-jährige britische Architekt. "Richards Vermächtnis wird weiterleben", hieß es weiter.
Rogers begriff sich als moderner Funktionalist. In England herrschte in den sechziger und siebziger Jahren extreme Wohnungsnot, die nur mit billigen, vorgefertigten Häusern gelindert werden konnte. Doch Rogers entwickelte seinen farbenfrohen, wiedererkennbaren, aber auch anpassungsfähigen Stil, bei dem er sowohl die Gebäudestruktur als auch die Infrastruktur als Designelemente einsetzte.
Richard Rogers: Durchbruch mit dem Centre Pompidou
Nach seinem weltweiten Durchbruch in den siebziger Jahren mit dem Centre Pompidou entwarf er das Hauptquartier für den Versicherungsmarkt Lloyd's of London; es folgten der Millennium Dome, der Terminal 5 des Flughafens Heathrow sowie das Leadenhall Building im Londoner Finanzbezirk mit dem Spitznamen "Cheesegrater" (Käsereibe).
Auch das sehr hell und offen gestaltete walisische Parlament namens Senedd in Cardiff mit seiner besonderen, geschwungenen Architektur ist ein Werk von Rogers. Man danke "Lord Rogers" für seine Vision und sei in Gedanken bei seinen Freunden und seiner Familie, hieß es auf dem Twitter-Account des Parlaments.