Dieser Text erschien zuerst an dieser Stelle bei brigitte.de.
Ich mag Erziehungsratgeber. Ich höre meist nicht auf sie, aber ich mag sie. Einfach, weil ich mich nach den Fallbeispielen in den ersten Kapiteln so verstanden fühle. Mit drei Kindern ist das Leben nämlich irgendwie sehr aufregend geworden, manchmal auch ein bisschen ZU aufregend für meinen Geschmack. Wenn du gleichzeitig versuchst, Hustensaft in ein keuchendes Kleinkind zu kriegen, mit einer überforderten Erstklässlerin Lesen zu üben und nebenbei einer genervten 13-Jährigen zu erklären, warum Jacken bei drei Grad Außentemperatur durchaus Sinn machen, dann kann das schon mal die eigene Festplatte etwas überhitzen. Da ist es wirklich gut, wenn du weißt: Den anderen geht es genauso. Die wissen manchmal auch nicht, wie das alles gehen soll. Und dann werden sie laut oder bissig, ein bisschen ungerecht und danach traurig. Das ist überall so. Und das hilft.
Ich hab das alles so gewollt, den ganzen Terror und das Gold
Bei den guten Ratschlägen höre ich dann immer auf zu lesen. Mein Menschenverstand reicht aus, um auch so zu erahnen, dass meine Stimmung sich auf die ganze Familie überträgt. Das weiß ich. Ich hab auch schon vom Konzept der Achtsamkeit gehört und mir ist absolut bewusst, wie sensibel Kinderseelen sind. Das alles ist mir längst klar und ich gebe mir große Mühe, das alles umzusetzen im Alltag. Jedes meines Kinder ist ein Wunschkind und wird es immer bleiben. Wie Sarah Connor so schön singt: "Ich hab es alles so gewollt, den ganzen Terror und das Gold." Deshalb will ich ihnen wirklich eine gute Mutter sein. Eine, die weiß, was sie tut. Und nichtsdestotrotz bleibe ich Mensch.
Was Mütter wirklich können müssen
Es gibt tausend Artikel und noch viel mehr Bücher darüber, was Eltern können sollten, um ihren Nachwuchs gesund großzuziehen. Und da ist ganz sicher sehr viel Brauchbares dabei. Aber ich glaube, es gibt einen Skill, der komplett unterschätzt wird. Denn als Mutter ist es ein bisschen so wie als Redner. Erste rhetorische Grundregel: Fehler passieren. Mach weiter. Wer eine Rede hält und sich verhaspelt, der muss einfach weitermachen, sich schnell wieder einkriegen und sich auf keinen Fall über sich selbst ärgern. Genauso ist es mit dem Erziehen. In dem Moment, in dem dir ein Kind geschenkt wird, in genau dem Moment ist bereits klar, dass du viel falsch machen wirst. Du wirst unfair urteilen, achtlos antworten, zu viel und zu wenig erwarten, zu sehr verwöhnen und zu harsch sein. All das wird dir immer wieder passieren. Und das ist ok. Perfekte Mütter, die gibt es nicht. Und deshalb: VERGIB DIR! Wenn du das kannst, hast du den wichtigsten Skill, den eine Mutter braucht. Vergib dir einfach. Immer und immer wieder.
Zehn Tipps, damit Eltern ihre Kinder nicht gutgemeint ums Erbe bringen

Beim sogenannten Berliner Testament handelt es sich um ein Testament, das zwei Eheleute gemeinsam verfassen. Darin ist geregelt, dass sie sich im Todesfall gegenseitig zu Alleinerben einsetzen. Erst wenn auch der zweite Partner gestorben ist, wird ein Dritter zu dessen Erbe. Diesen haben die beiden Eheleute zu ihren Lebzeiten noch gemeinsam ausgesucht und in das Berliner Testament eingetragen. Normalerweise sind das die gemeinsamen Kinder des Paares. Vorteile: Die Partner sichern sich finanziell gegenseitig ab, das Geld bleibt in der Familie und in Patchworkfamilien können auf diese Weise auch die Stiefkinder erben.
Ein solches Testament birgt aber auch Fallstricke, besonders, wenn es nicht individuell an die aktuelle Lebenssituation angepasst wird. Normalerweise kann das Berliner Testament nach dem Tod eines Partners nicht mehr verändert werden. Es sei denn, die Eheleute haben einige Extraklauseln hineingeschrieben. Dann darf der Witwer oder die Witwe alles ändern. Man kann auch festlegen, dass sich zwar die Erbquoten ändern dürfen, nicht jedoch der Kreis der Erben.
Ein weiterer Nachteil droht durch eine hohe Erbschaftssteuer. Hinterlässt ein Paar ein beträchtliches Vermögen, so kassiert der Fiskus zweimal ab: Zuerst zahlt der länger lebende Partner Erbschaftssteuer, nach seinem Tod noch einmal die Kinder. Ein "normales" Testament ist jederzeit widerrufbar und lässt dem Verfügenden alle Freiheiten. Es muss handschriftlich verfasst werden, mit Ort, Datum und Unterschrift.
Mit einem Erbvertrag kann man bereits zu Lebzeiten verbindlich bestimmen, wer Erbe werden und etwas aus dem Nachlass erhalten soll. Landwirte und selbstständige Handwerker regeln dadurch oft die Nachfolge. Trotzdem hat der Erblasser danach das Recht, frei über sein Vermögen zu bestimmen, solange er lebt.
So viele Fehler
Vergib dir, dass du zu laut wurdest, dass du was Blödes gesagt hast, dass du deinem Kind eine zu dünne Jacke in die Kita mitgegeben hast und dass du im Beisein der Kinder einmal zu deinem Mann gesagt hast, dass er ein Idiot ist. Vergib dir, dass es heute Pfannkuchen mit Zimt und Zucker statt Steckrübensuppe gab, vergib dir, dass du nicht bemerkt hast, was dein Kind gerade von dir brauchte. Du hast schon viele Fehler gemacht und es werden jeden Tag neue folgen. Ich spreche hier nicht von Fehlern wie Gewalt, Erniedrigung oder echter Fahrlässigkeit. Diese Fehler dürfen nicht passieren, da sind wir uns einig. Ich spreche von all den kleinen Dingen, die eben manchmal anders laufen, als du dir das vorgenommen hast.
Wir geben unser Bestes, mehr haben wir nun mal nicht. Also lasst uns einfach ein bisschen höflicher mit uns selbst sein. Das ist der wichtigste Skill, den wir brauchen, um glückliche Kinder großzuziehen und selber glücklich zu sein. Das Schönste daran? Selbstliebe und Vergebung machen entspannter. Und wer entspannter ist, hat auch viel weniger Grund, sich über sich selbst aufzuregen.