Zwei Monate nach seiner Rettung So geht es dem "Hexer"-Jungen heute

Weil man ihn der Hexerei beschuldigte, wurde der kleine Junge Hope verstoßen und seinem Schicksal überlassen. Doch er hatte Glück: Eine Entwicklungshelferin rettete ihn von den Straßen Nigerias. Bei ihr führt er nun ein neues Leben. 

Es ist gerade mal zwei Monate her, dass der kleine Junge Hope auf den Straßen Nigerias lebte - am Rande des Verhungerns und von der Gesellschaft verstoßen. Der Grund: Die Menschen hielten ihn für einen Hexer. Nur auf sich allein gestellt, streifte er nackt durch staubige Dörfer und suchte nach Nahrung. Bis die Entwicklungshelferin Anja Ringgren Lovén den Zweijährigen fand und vor dem Tod rettete. Das Bild, wie sie dem Jungen aus einer Flasche zu trinken gibt, ging um die Welt. 

Nun zeigen neue Bilder die außergewöhnliche Verwandlung, die Hope in den vergangenen acht Wochen in der Obhut der Helferin vollbracht hat. Die Aufnahmen zeigen ein aufgewecktes Kind im Kreis seiner neuen Familie. "Wie man auf den Bildern sehen kann, genießt Hope sein Leben in vollen Zügen. Nun hat er 35 neue Brüder und Schwestern, die sich alle um ihn kümmern, mit ihm spielen, mit ihm lernen, und dafür Sorge tragen, dass er in Sicherheit ist und eine Menge Liebe bekommt", schrieb Lovén zu den Fotos, die sie auf ihrer Facebook-Seite veröffentlichte. 

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Kinder werden für Unglücke verantwortlich gemacht

Inzwischen hat Lovén den nigerianischen Jungen adoptiert. Seine eigenen Eltern hatten ihn vermutlich verstoßen, weil sie ihn der Hexerei verdächtigten. Nach Angaben von Hilfsorganisationen werden in Nigeria und anderen afrikanischen Ländern jedes Jahr Zehntausende Kinder der Hexerei beschuldigt. Die Gründe dafür sind vielfältig. In den meisten Fällen, werden die Kinder für jedwede Unglücksfälle in den Familien verantwortlich gemacht, egal ob es sich um einen Tod, eine Krankheit oder Probleme in der Ehe handelt. In vielen Fällen überleben die beschuldigten Kinder nicht. Ihre Familien foltern und töten sie. 

Oft werden die Bezichtigungen auch von Priestern verschiedener Glaubensrichtungen erhoben. Sie verdammen Kinder als Hexen oder Hexer, um anschließend horrende Summen für Exorzismen zu verlangen. 

Neues Leben für die "Hexen"-Kinder

Die Entwicklungshelferin Lovén hat in den vergangenen Jahren ihre Zeit den Opfern dieses Aberglaubens gewidmet. Vor drei Jahren begegnete sie während einer Reise durch Nigeria zum ersten Mal Kindern, die fast zu Tode gefoltert und geschlagen worden sind, weil man sie der Hexerei beschuldigte. Das Schicksal dieser Kinder berührte sie so sehr, dass sie ihr Leben in Dänemark aufgab, um eine Organisation aufzubauen, die den sogenannten "Hexen"-Kindern ein neues Leben schenkt. 

ivi

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