"Taste Atlas" Die leckersten Snacks der Welt: Litauisches Knoblauchbrot führt Bestenliste an

KEPTA DUONA (Knoblauchbrot)     Meine Cousine Brigita sagte mir einmal: "Leider ist das Brot in Deutschland nicht so gut wie bei uns." Wir sprachen über Essen aus Litauen und über Kepta duona, übersetzt in etwa "gebratenes Brot", das ich für den besten Snack Litauens halte. Gemeint sind Brotstreifen, die in kochend heißem Fett ausgebacken und danach mit einer ordentlichen Portion Knoblauch und Salz gewürzt werden. Kepta duona steht und fällt mit der Qualität des Brots: Es muss ein reines Roggenbrot sein. Am besten altbacken. Wer eine Sauce dazu möchte, kann Käse mit Mayonnaise schmelzen lassen und mit noch mehr Knoblauch abschmecken. Ziemlich simpel, aber geschmacklich eine Wucht, vor allem wenn man dazu ein kräftiges, malziges Bier trinkt. Apropos Bier: Kepta duona soll es schon im 17. Jahrhundert gegeben haben, und damals wurde das Brot nur frittiert (ohne Knoblauch) und als Einlage in eine Schüssel aus dunklem Bier gegeben.     Für 4 Personen  Ca. 500 g Roggenbrot aus Sauerteig  (alternativ ein möglichst dunkles Sauerteigbrot)   ca. 2 l Pflanzenöl  Salz  5 Knoblauchzehen     Das Brot in Streifen schneiden. Eine Pfanne mit hohem Rand etwa zu einem Drittel mit Öl füllen und dieses kochend heiß erhitzen. Am besten vorher testen, indem man einen Streifen Brot ins Öl gibt. Bilden sich sofort Blasen, ist das Öl heiß genug. Die Brotstreifen Stück für Stück im heißen Öl goldbraun ausbacken.  Das gebackene Brot in eine große Schüssel geben, salzen und den Knoblauch in einer Presse darüber ausdrücken. Mit dem übrig gebliebenen Knoblauch aus der Presse die einzelnen Brotstücke zusätzlich einreiben. Dazu passt Užtepėlė, eine Art litauische Aioli: Dafür 200 g Bergkäse oder Emmentaler reiben und mit 3 EL Mayonnaise und 1 Knoblauchzehe, klein gehackt, verrühren. Entweder kurz in der Mikrowelle oder in einem Topf bei niedriger Temperatur unter ständigem Rühren schmelzen lassen.
Das Knoblauchbrot "Kepta duona" aus Litauen ist zum Snack des Jahres gekürt worden
© Maria Grossmann
"Taste Atlas" kürt die besten Snacks des Jahres: Das litauische Knoblauchbrot "Kepta duona" führt vor Spezialitäten aus Indonesien, Aserbaidschan, Nigeria und Tibet.

Frittiertes Roggenbrot mit Knoblauch aus Litauen, indonesische Fischdumplings und aserbaidschanische Teigtaschen: Die Top fünf der weltbesten Snacks könnte vielfältiger kaum sein. Die Food-Plattform "Taste Atlas" hat für ihre aktuellen Awards 2024/2025 wieder Bewertungen von Feinschmeckern aus aller Welt ausgewertet. Das Ergebnis zeigt: Bei Snacks sind es oft die einfachen Dinge, die am meisten überzeugen. So belegt mit "Kepta duona" ein knuspriger Brotsnack aus Litauen den ersten Platz, dicht gefolgt von der indonesischen Spezialität "Batagor" auf Rang zwei. 

Die Top fünf im Detail

1. Kepta duona (Litauen) − 4,63 Punkte

Der baltische Spitzenreiter besticht durch seine Einfachheit: Dünne Streifen von Roggenbrot werden in der Pfanne knusprig frittiert und mit frischem Knoblauch eingerieben. Die traditionelle Version "duona su česnaku" (Brot mit Knoblauch) findet sich in fast jeder litauischen Bar. Moderne Varianten werden zusätzlich mit Käse (duona su sūriu) oder Mayonnaise serviert. Besonders beliebt ist der herzhafte Snack als Begleitung zu einem kühlen Bier oder dem traditionellen Gärgetränk Gira.

2. Batagor (Indonesien) − 4,58 Punkte

"Taste Atlas": Die leckersten Snacks der Welt: Litauisches Knoblauchbrot führt Bestenliste an
© Getty Images

Diese indonesische Interpretation der chinesischen Dumpling-Tradition hat sich seit den 1980er Jahren von Bandung aus einen Namen gemacht. Die frittierten Teigtaschen werden klassisch mit Wahoo-Fisch gefüllt, wobei auch Thunfisch, Makrele oder Garnelen zum Einsatz kommen. Das Geheimnis liegt in der Sauce: Eine harmonische Komposition aus Erdnuss, Soja und Chili, perfektioniert durch einen Spritzer Limette. Von Straßenständen bis zu gehobenen Restaurants ist Batagor heute nicht mehr aus der indonesischen Küche wegzudenken.

3. Qutab (Aserbaidschan) − 4,58 Punkte

Der dritte Platz geht an eine Spezialität aus dem Kaukasus. Qutab erinnert optisch an eine Quesadilla, wird aber traditionell im Saj, einer speziellen aserbaidschanischen Pfanne, zubereitet. Der hauchdünne Teig wird mit verschiedenen Füllungen veredelt – von Lammfleisch über Gemüsemischungen bis hin zu Kürbis. Serviert werden die Teigtaschen in Dreiecke geschnitten und mit Sumach, frischen Kräutern, Granatapfelkernen oder Walnüssen garniert. Ein Glas Joghurt gehört traditionell dazu.

4. Chin Chin (Nigeria) − 4,53 Punkte

Der westafrikanische Beitrag zur Top fünf ist ein beliebter Party- und Festtagssnack. Die kleinen, frittierten Teigstücke aus Mehl, Zucker, Butter und Milch werden oft mit Muskatnuss verfeinert. Je nach Zubereitung können sie knusprig oder fest sein. Chin Chin ist in Nigeria besonders bei Hochzeiten und in der Weihnachtszeit beliebt und wird am besten zu gekühlten Getränken serviert.

5. Pai Huang Gua (China) − 4,50 Punkte

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Den Abschluss macht ein erfrischender Gurkensalat, der besonders in Tibet geschätzt wird. Die besondere Zubereitungsmethode macht diesen Snack einzigartig: Die Gurken werden mit einem Nudelholz "geschlagen", bevor sie in mundgerechte Stücke geschnitten werden. Durch diese Technik nehmen sie die Aromen von Knoblauch, Sesamöl, schwarzem Essig und Sojasauce besonders gut auf. Ein beliebter Picknick-Snack, der Frische und würzige Tiefe vereint.

"Taste Atlas" wertet für seine Rankings die Bewertungen tausender Leser und Leserinnen aus. Dabei geht es der Plattform nicht nur um die Kür der Besten, sondern auch darum, lokale Spezialitäten zu fördern und Neugier auf unbekannte kulinarische Schätze zu wecken.

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