Illegale irische Welpenfarmen arbeiten mit einer neuen Masche: Sie mieten im schottischen Glasgow Wohnungen an, besiedeln sie mit Scheinfamilien und täuschen damit vor, dass die zum Verkauf angebotenen Welpen in einem liebevollen Umfeld auswachsen. In manchen Fällen dienen sogar Babys dazu, den heimeligen Anschein zu verstärken, berichtet der britische "Daily Record". In Wirklichkeit jedoch werden die Welpen viel zu früh von ihren Müttern getrennt, befinden sich gesundheitlich in schlechter Verfassung und viele von ihnen sterben jung.
Die organisierten kriminellen Händler bieten ihre Welpen über Gumtree, ein von Ebay erworbener Markenname von städtischen Online-Kleinanzeigen-Portalen, oder Pets4Homes an, die beliebteste britische Kleintier-Handelsplattform. Die Hundebabys, von denen manche nur noch wenige Stunden überleben, werden den ahnungslosen Käufern gebracht.
Border Collies, Beagels und Jack Russels am beliebtesten
Der "Daily Record" hatte bereits von am Boden zerstörten Käufer:innen berichtet, deren Border Collies kurz nach dem Kauf bei irischen Händlern verstorben waren – sie hatten nichtsahnend mehr als 1000 Pfund, etwa 1150 Euro, für ihr Tier bezahlt. Auch Beagles und Jack Russels gehören zu den bei den kriminellen Händlern beliebten Rassen. Die Sonderermittler des schottischen Tierschutzbundes SPCA befassen sich aktuell mit 80 Fällen, in den Hunde unter zweifelhaften Umständen verkauft wurden: mit verdächtigen Papieren, gefälschten Chips und in miserablem gesundheitlichem Zustand.

Einer der Ermittler berichtete dem "Daily Record", er sei zu bestimmten Adressen geschickt worden, um dort verstorbene Welpen einzusammeln. "Es gibt klare Muster, zu denen Menschen aus Nordirland gehören, die Hunde in Taschen auf dem Rücksitz transportieren, die bereits bei Gumtree und Co. angeboten werden", berichtet der Mann. "Sie werden in Mietwohnungen gebracht, in denen es keine artgerechte Unterbringung für sie gibt. Die Händler verwenden unterschiedliche Handys, gefälschte Ausweise und werben mit reduzierten Preisen."
Die Ermittler bitten mittlerweile die Öffentlichkeit um Mithilfe, um den Ring aufdecken zu können.
Quelle: "Daily Record"