Die zuständige Försterin der Schleswig-Holsteinischen Landesforsten konnte es wohl selbst kaum fassen, als sie einen Wolf und ein ausgewachsenes Rotwild auf dem Waldpfad vor sich entdeckte. Doch damit nicht genug: Vor ihren Augen und der Kamera ihres Smartphones stürzte sich nicht etwa der Wolf auf die schmackhafte Mahlzeit – sondern das Rotalttier schwang die Hufe und trabte zielgenau auf das gefährliche Raubtier zu.
Kaum zu glauben, aber der Mut wurde belohnt: Verwirrt oder überrascht kehrte der Wolf um und lief nach wenigen Metern auf dem Feldweg schnurstracks in den Wald hinein. Das eigentliche Beutetier hatte damit nicht genug und folgte dem Wolf weiter. Schließlich schlug sich auch das Rotwild ins Gebüsch und blieb dem Wolf auf der Spur. Was dort genau passierte und ob das Rotwild weiter so viel Glück mit seinem Mut hatte, lässt sich auf dem Video nicht mehr verfolgen.
Schleswig-Holstein: Grund für Rückzug des Wolfs unklar
Für die Försterin blieb der Anblick dennoch wohl einer der ungewöhnlichsten ihrer Karriere. Das unterstützten auch die Schleswig-Holsteinischen Landesforsten, die in ihrem Beitrag schreiben: "Normalerweise finden sich Wildtiere wie Rot-, Reh- und Schwarzwild ebenso wie Aas, Beeren, Kleinsäuger oder aber auch leider bei entsprechendem Zugang Herdentiere wie z. B. Schafe auf dem Speiseplan des Wolfes wieder. Dies scheint diesem resoluten Rotalttier in der Segeberger Heide allerdings nicht in den Kram zu passen, sodass es kurzerhand den Spieß umdreht und vom Gejagten zum (Ver-)Jagenden wird. Gut, dass unsere Försterin im richtigen Moment zur Stelle war, um diese seltene Situation mit der Kamera einzufangen!"
Warum der Wolf vor dem Wildtier davonlief, konnten die Experten allerdings auch nicht endgültig erklären. Vielleicht handelte es sich um einen jungen Wolf oder er war von der Situation einfach überrascht und trat deswegen den Rückzug an.