Nach der Trennung Wenn Scheidungskinder gegen den neuen Partner aufgehetzt werden: "Da wird ganz schmutzig gespielt"

Symbolbild Trennung: Eine Mutter redet mit ihrem kleinen Sohn
Nicht selten wird ein Kind nach der Trennung von mindestens einem der beiden Elternteile für die eigenen Zwecke instrumentalisiert
© Getty Images
Die Eltern getrennt, ein Elternteil in einer neuen Partnerschaft: Da kann es vorkommen, dass Vater oder Mutter versuchen, das Kind zu manipulieren. Familienpsychologe Stefan Rücker erklärt, welche Lösungen es gibt. 

Dieses Interview stammt aus dem stern-Archiv und erschien zuerst im Mai 2023. 

Die Trennung der Eltern ist für sich genommen schon eine Belastung für Kinder. Wenn plötzlich ein neuer Partner oder eine neue Partnerin – für das Kind eine fremde Person – dazukommt, kann das zusätzlich belastend sein. Kinder sind skeptisch und unsicher. Sie haben Angst, Vater oder Mutter an die neue Person zu verlieren. Manche Kinder sehen die neue Partnerschaft als persönliche Konkurrenz für die eigene Beziehung zu Mutter oder Vater. Oft sehen Kinder in der fremden Person aber auch einen Konkurrenten zum anderen Elternteil, der leiblichen Mutter oder dem leiblichen Vater. Das kann dazu führen, dass sein Gerechtigkeitssinn es dem Kind verbietet, den neuen Mann oder die neue Frau an Mamas oder Papas Seite anzunehmen. Noch schwieriger wird es, wenn Mutter oder Vater gegen die neue Partnerschaft des oder der Ex hetzen. 

Plötzlich findet das Kind sich in einem Strudel verschiedener Interessen und Emotionen wieder, wobei mindestens ein Elternteil das Kind bewusst oder unbewusst instrumentalisiert – die eigenen Interessen über die des Sohnes oder der Tochter stellt. Das Kind gerät in eine untragbare Situation: einen Loyalitätskonflikt. Stefan Rücker, Familienpsychologe mit Schwerpunkt Kinderschutz, erklärt, warum solch ein Verhalten das Kindeswohl gefährdet, und verrät, wie alle Beteiligten bestmöglich mit der Situation umgehen können.

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