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Zweisamkeit in der Pandemie Dieses Paar erzählt seinen Kindern, wenn es Sex haben möchte

Ein US-amerikanisches Ehepaar geht gegenüber seinen Kindern mit dem Thema Sex offen um
Ein US-amerikanisches Ehepaar geht gegenüber seinen Kindern mit dem Thema Sex offen um
© McPHOTO/BilderBox/ / Picture Alliance
Ein US-amerikanisches Paar hat während des Lockdowns weniger Sex, weil die Kinder ständig zu Hause sind. Ihre Lösung: Ein offener Umgang mit dem Thema.

Vor der Coronapandemie nutzten die US-amerikanische Autorin Jamie Beth Cohen und ihr Ehemann vor allem die Zeit, wenn die eigenen Kinder in der Schule waren oder ihren Freizeitaktivitäten nachgingen, um ihre Zweisamkeit auszuleben. Mit dem Lockdown waren der achtjährige Sohn und die elfjährige Tochter immer zu Hause – und das führte schnell zu Frust. Denn Cohen hatte vor der Pandemie große Probleme damit, mit ihrem Mann zu schlafen, wenn sich der Nachwuchs im selben Haus befindet. Das Paar bemerkte schnell, dass sein Problem eigentlich woanders liegt und entschied sich für einen offenen Umgang mit dem Thema Sex.

Sex soll nicht tabuisiert werden

In einem Gastbeitrag für die "Huffington Post" schreibt Cohen, dass man in ihrem Elternhaus nie über Sex gesprochen habe. Dabei sei der Akt des Geschlechtsverkehrs ja weder schlecht oder gar peinlich – man selbst würde ihm diese Attribute zuschreiben. Also entschieden sich Cohen und ihr Ehemann, eine "Sex-positive" Umgebung zu schaffen. Ihr Kinder bekämen alle Fragen zu Sex beantwortet, gleichzeitig achtet das Paar darauf, dass in diesen Gesprächen auch über Gefühle gesprochen wird, die mit Intimität einhergehen. "Wir wollten die richtigen anatomischen Begriffe verwenden und entwicklungsgerechte Gespräche [über Sex] führen und ihnen unsere Werte vermitteln, nicht repressive gesellschaftliche Normen", so Cohen in ihrem Gastbeitrag.

Offener Umgang mit dem Thema Sex zu Hause

Mit dieser Herangehensweise fragte sich das Paar auch: Warum sagen wir unseren Kindern nicht gleich, dass wir jetzt Sex haben wollen? Und so mussten die Cohens auch ihre eigene Erziehung überdenken, indem sie heute ihren Kindern sagen "Wenn ich die Tür schließe und den Ventilator im Flur einschalte, lasst ihr uns bitte in Ruhe. Wir haben Sex." Zunächst hätten sich ihre Kinder gewunden und gekichert. Mittlerweile gehen sie ganz natürlich mit dem Thema um oder rufen ihnen Dinge hinterher wie "Tut nichts, was wir nicht tun auch tun würden!"

Laut Jamie Beth Cohen sei es nun auch einfacher auf unvorbereitete Fragen zu reagieren, wie zum Beispiel, wenn ihre Tochter in einem Jugendbuch über Oralsex liest und die Eltern fragt "Macht ihr sowas auch?" Und so bekommen die Kinder die Antworten auf Dinge, über die sich Kinder Gedanken machen, ohne dass sie sich schämen müssen, auch wenn sie zunächst immer ein wenig angeekelt seien. Die Fragen beantworte das Paar jedoch nicht explizit, sondern in einer Art und Weise, die sie dem jeweiligen Entwicklungsstand des Kindes für angemessen halten.

"In unserer Zweisamkeit geht es auch um die Verbindung zueinander […]. Wenn wir schon auf unsere Abende in Restaurants und bei Veranstaltungen verzichten müssen, dann sollten wir guten Sex haben. Und um guten Sex zu haben, musste ich transparent darüber sein. Das mag nicht jedermanns Herangehensweise sein, aber für unsere Familie hat es sich bewährt", schreibt Cohen.

Quellen:RTL, Huffington Post

yak

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