Maden im Speck? Nicht ganz, sondern Flusspferde im Schlamm. Und zwar extrem aufgebrachte. Flusspferde brauchen viel Wasser, um glücklich zu leben. Sie sind relativ territorial und nur unter extrem Bedingungen in der Lage, eine solche Enge zu ertragen.
Als ich im Jahr 2006 mit dem Helikopter von Hamburg nach Kapstadt unterwegs war und wir in Tansania über den Katavi Nationalpark geflogen sind, erblickte ich plötzlich diese Struktur am Boden. Ich konnte es zunächst nicht erkennen, und erst beim Annähern wurde mir plötzlich klar, dass hier hunderte von Hippos in einem kleinem Rest von matschigem Wasser ums Überleben kämpfen. Hippos haben eine sehr empfindliche Haut, die schnell austrocknet und Sonne nur begrenzt verträgt. Sie fressen ihr Gras daher meist nachts und suchen bei Sonnenaufgang wieder den Schutz ihres Wasserlochs, um dort den Tag zu verbringen, ihre Haut zu kühlen und zu ruhen.
In einem Fußballfeld großen Teich findet man normalerweise nicht mehr als vielleicht 15 bis 20 Tiere. Hippos kriegen schnell schlechte Laune und sind auch unter Normalbedingungen aggressiv und zänkisch. Wenn dann in der Trockenzeit immer mehr Wasser verdunstet und ihre Teiche kleiner und kleiner werden, müssen Sie zwangsweise zusammenrücken. Nicht schön für die unhappy Hippos, aber schön fürs Foto.
Wussten Sie übrigens das Flusspferde, die näher mit Walen als mit Pferden verwandt sind, die gefährlichsten Tiere in Afrika sind? Es werden jährlich mehr Menschen von Hippos getötet als von Raubkatzen und Schlangen.
Man sollte sich nie zwischen ihnen und ihr Wasserloch stellen. Dann verlieren die bis zu 4500 Kilogramm schweren aber sehr schnellen Vegetarier den Rest ihrer guten Laune und nutzen Ihre langen Eckzähne als effektive Waffen.
CANON EOS 1 DS F/7,1 1/1250 ISO 400 200mm