Eine Flusspferddame im Berliner Zoo hat Zwillinge zur Welt gebracht. Eines der Babys starb allerdings direkt nach der Geburt vor knapp anderthalb Wochen, wie der Zoo am Dienstag in der Hauptstadt mitteilte. Das zweite Junge kämpfe sich nun ins Leben, hieß es. Es sei mit 28 Kilogramm sehr leicht. Üblicherweise wiegen Flusspferde demnach rund 40 Kilogramm bei der Geburt.
Für die 13 Jahre alte Mutter Nala waren die beiden männlichen Tiere der erste Nachwuchs, wie Säugetierkurator Florian Sicks erklärte. Zwillingsgeburten seien bei Flusspferden eine absolute Seltenheit und kamen bislang nur bei einem Prozent aller dokumentierten Geburten vor.
Wie bei Flusspferden üblich habe sich Nala für die Geburt und die ersten Wochen als Mutter von der Gruppe separiert, erklärte Sicks. Erst wenn das Junge groß und kräftig genug sei, werde es die anderen Flusspferde im Becken des Zoos kennenlernen. "Nun heißt es Daumen drücken, dass der Kleine kräftig bei der Mutter trinkt und schnell an Gewicht zulegt", teilte Sicks mit.
Flusspferde am Nil fast ausgestorben
Flusstiere stehen auf der roten Liste der gefährdeten Tiere. Ihr Lebensraum ist zunehmend fragmentiert. In weiten Teilen des Nils, der ihnen den umgangssprachlichen Namen Nilpferd eingebracht hat, sind die Tiere fast ausgestorben.
Für das Ökosystem spielen Flusspferde eine wichtige Rolle, weil sie durch das Abweiden von Gräsern die Pflanzenstruktur verändern und durch ihren Kot Nährstoffe in Gewässer einbringen. Obwohl die Tiere einen Großteil ihrer Zeit im Wasser verbringen, können sie nicht richtig schwimmen. Sie stoßen sich kraftvoll am Boden ab und gleiten dann durch das Wasser. Sie können bis zu fünf Minuten die Luft unter Wasser anhalten.
Berühmte Flusspferde im Berliner Zoo
Im Berliner Zoo werden Flusspferde bereits seit 1974 gehalten. Berühmt wurde vor allem Hippo-Bulle Knautschke, der Bomardierungen im Zweiten Weltkrieg überlebte und zum Publikumsliebling wurde.