Gutes aus dem Küchengarten Tomaten kappen und Singvögel füttern

  • von Angelika Wohofsky
Gutes aus dem Küchengarten: Tomaten kappen und Singvögel füttern
Nicht nur die Pflanzen brauchen jetzt besondere Zuwendung. Auch die Singvögel benötigen Pflege. Denn sterile Gärten ohne "Unkraut" führen dazu, dass Singvögel hungern müssen.

Schon wieder ein Tomaten-Beitrag! Aufmerksame LeserInnen werden meinen, ich hätte außer Tomaten kaum etwas anderes im Küchengarten stehen. Nein, nein. Es gibt noch anderes. Aber meine Paradeiser brauchen halt ein wenig Zuwendung. Vor allem dann, wenn man sie in Töpfen zieht und unter Dach, nicht im Glashaus stehen hat.

Ende Juli sollte man die Tomatenkultur nach der so genannten Blütenendfäule absuchen. Dabei verfärben sich die Früchte, derweil sie noch grün sind, an ihrer Unterseite bräunlich. Es handelt sich hierbei um einen Kalziummangel. Der kann leicht passieren, wenn die Tomate im Topf steht, Kalzium infolge Trockenheit nicht aufgenommen werden kann, zuwenig davon vorhanden ist. Wer solche Tomaten in seinem Küchengarten findet, gibt zur Topferde einfach ein wenig Steinmehl und schlämmt dieses beim Gießen ein. Bis zu zweimal die Woche kann Steinmehl zugegeben werden. Die befallenen Früchte werden entfernt.

Des weiteren benötigen Tomaten ausreichend Zeit für die Reife. In rauhen Lagen kann man schon Ende Juli damit beginnen, den Haupttrieb der Pflanze zu kappen. Damit geht die Kraft nun in die Reife der angesetzten Früchte. Tomaten können bis Ende August gekappt werden. je rauher das Klima, umso früher damit beginnen. Sonst erntet man im Oktober nur grüne Früchte, die man dann höchstens noch zu Chutney verarbeiten kann.

Gutes aus dem Küchengarten: Mein Ysop blüht und Bienen besuchen ihn fleissig. Foto: Wohofsky-Images
Mein Ysop blüht und Bienen besuchen ihn fleissig. Foto: Wohofsky-Images

Auch während der Reifezeit müssen Tomaten ausreichend gegossen werden. Der Topfgarten benötigt eben ausgewogene Wassergaben.

Übrigens ist das jetzt die üppigste Zeit im Gartenjahr. Alles wächst wie wild und blüht ums Leben. Ich habe Fotos von meinem Minigarten gemacht. Und entdeckte dabei, wieviele Insekten sich auf meinen Kräutern befinden. Da summen Hummeln, Bienen, Schlupfwespen und andere Wespenarten am Dill, Ysop, Lavendel und Oregano um die Wette.

So wurde mir wieder bewusst, dass so ein kleiner Küchengarten auch Lebensraum für allerlei Lebewesen darstellt. Zumal viele Gärten heute ausgeräumt und steril sind. Da wächst kaum mehr eine Brennnessel, von Wildkräutern und Samenkräutern ganz zu schweigen. Das Resultat: Viele Singvögel leiden während des Sommers Hunger. Wir füttern sie zwar im Winter, aber der Energiebedarf während dem Brüten ist enorm. Auch bei mir stellen sich derzeit Singvögel ein und ich füttere diese.

Gutes aus dem Küchengarten: Fülle kann täuschen. Wenn um einen herum die Gärten ausgeräumt und leer (also schön steril und gestutzt) sind, dann leiden Vögel Hunger. Weil sie kaum natürliche Nahrung in den Gärten finden. Foto: Wohofsky-Images
Fülle kann täuschen. Wenn um einen herum die Gärten ausgeräumt und leer (also schön steril und gestutzt) sind, dann leiden Vögel Hunger. Weil sie kaum natürliche Nahrung in den Gärten finden. Foto: Wohofsky-Images

Wenn euch nämlich auffällt, dass Singvögel hektisch fliegen und immer wieder suchend in eurem Küchengarten auftauchen, dann stellt ihnen energiereiches Futter hin. Das Futter, das ihr auch während der Wintermonate an sie verfüttert. Und fangt an, eure Gärten wieder in wilde Vielfalt zu verwandeln. Vom englischen Rasen allein und dem akkurat geschnittenen Zierstrauch kann kein Vogel leben. Bestäubende Insekten schon gar nicht.

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