Ökotest Dreck im Langnese-Honig: Die hässliche Praxis der Honigindustrie

Nicht alles ist Honig, was glänzt
Nicht alles ist Honig, was glänzt
© Getty Images
Honig ist ein Naturprodukt. Da darf nichts rein außer Honig. So die Theorie. Ökotest hat es dann aber kalt erwischt, sie haben Dreck im Langnese-Honig gefunden. Andere Produkten fielen mit Zuckersirup und genveränderte Pollen negativ auf.

Es ist kein Honigschlecken: Alles Mögliche haben die Tester bei Ökotest erwartet, aber Dreck keineswegs. Der Langenese Flotte Biene Bio-Blütenhonig enthalte "starke Verunreinigungen" schreibt das Labor. Immerhin: Von 19 getesten Produkten sind acht "sehr gut" und drei "gut", alle in Bio-Qualität. Sechs Honige aber fallen durch, mit "mangelhaft" oder der schlechtesten Note "ungenügend", darunter auch welche mit Bio-Siegel.

Wie der Dreck nun aber in den Langnese-Honig gelangen konnte, dass ist den Testern ein Rätsel. Langnese schreibt, dass die Lieferanten oftmals keine aufwendigen Einrichtungen zu Sieben des Honigs hätten. Für Ökotest ist das aber kein schlüssiges Argument und sie wissen, dass es auch besser geht. 

Testsieger ist u.a der Akazienhonig von Alnatura (8,99 Euro pro 500 Gramm), der DM Bio Akazien-Honig (8,90 Euro) und auch der Gut Bio Honig von Aldi Nord/Aldi Süd (4,19 Euro).

Zuckersirup im Honig? Das ist nicht erlaubt

Für Verwunderung sorgten die Honige von Denree Blüten Honig und der Rapshonig von der hessischen Imkerei Högler. Letzterer trägt sogar das Markenzeichen "Echter Deutscher Honig" mit den strengen Qualitätskriterien des Deutschen Imkerbunds. In beiden Produkten fand das Labor Zuckersirup. Der ist laut Gesetz strengstens untersagt, genauso wie andere Zusatzstoffe. Wie ist er dort reingekommen? Es gibt zwei Erklärungen: Entweder es wurde gefälscht und die Honige wurden tatsächlich mit Zuckersirup gestreckt. Oder aber es wurde geschlampt, und der Sirup stammt aus der Zufütterung der Bienen mit Zucker oder Sirup. Wenn der Imker hier nicht sauber arbeitet, können sich nach der Zufütterung Spuren des Sirups im Honig finden. 

Aufgestoßen ist Ökotest der Fund von Pollen mehrerer gentechnisch veränderter Pflanzen, darunter Soja. Das kann man nur mithilfe eines Labors herausfinden. Verbraucherinnen und Verbraucher können sich nicht darauf verlassen, dass dieser Zusatz auf dem Honigglas vermerkt ist. Denn genveränderte Inhaltsstoffe muss man erst ab einem Gehalt von 0,9 Prozent auf der Verpackung kennzeichnen.

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