Gastronom The Duc Ngo "Wenn ein Gast so stark parfümiert ist, dass der Duft an einem klebt, ist das zu viel"

The Duc Ngo (50) - hier in seinem Restaurant "Funky Fisch" an der Berliner Kantstraße - erregte
Koch und Gastro-Unternehmer The Duc Ngo (50) erregte jüngst Aufsehen mit einer Äußerung zu Frauen und Männern, die sich in Wolken penetranter Parfüms hüllen
© Britta Pedersen/dpa
Gastronom The Duc Ngo hat eine Debatte angestoßen, er stört sich an überparfümierten Gästen in seinen Restaurants. Ein Gespräch über Rücksichtnahme, Schnüffel-Proben und das Geschmackserlebnis.

Herr Ngo, Sie haben die Fragrance-Debatte der 1980er Jahre wieder angefacht: Damals lästerten US-Gastronomen über Patschuli-Wolken in ihren Restaurants. Jetzt haben Sie genug von Parfüms in ihren Sushi- und Seafood-Restaurants. Was war der Auslöser?
Ich habe mich schon seit einigen Jahren an den süßen, schweren Parfümwolken meiner Gäste gestört. Und immer wieder versucht, zu vermitteln, aber gleichzeitig in beleidigte Gesichter geguckt. Vielleicht habe ich mich bislang nicht getraut. Anders bei meinem Personal, unter uns herrscht schon lange die Regel, nicht überparfümiert zur Arbeit zu kommen. Also habe ich einen Post bei Instagram abgesetzt, wer in meine Seafood- und Sushi-Restaurants kommt, sollte bitte weniger oder gar kein Parfüm benutzen.  

Sie haben damit Menschen vor den Kopf gestoßen, einige finden es bevormundend und lassen sich nicht vorschreiben, wie sie zu riechen haben. 
Mir geht es nicht darum, jemanden zu bevormunden, sondern um Rücksichtnahme. Ich habe nichts gegen einen schönen Duft, es geht ums Extreme. Auch laute Gespräche oder Rumschreien dulde ich in meinen Restaurants nicht. 

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