Am Nüßleshof im südthüringischen Fambach fand Anfang September die offene Thüringen-Gemüsewiege-Meisterschaft statt. Hier treten jährlich Gemüsezüchter gegeneinander an. Mario Weishäupl, gelernter Bäcker aus Waldkirchen in Bayern, ging mit seinem Kürbis der "Atlantic Giant"-Art als Gewinner des Wettbewerbs hervor. Doch nicht nur das: Sein Kürbis knackte auch den deutschen Rekord. Dieser lag bisher bei 901 Kilogramm – Weishäupl Exemplar mit 916,5 Kilogramm war damit deutlich schwerer. Da der Kürbis in etwa soviel wie ein Kleinwagen wiegt, musste das Prachtstück mit einer Spezial-Plattenwaage gewogen werden.
Der Rekord-Kürbis nahm täglich 25 Kilogramm zu
Künstlicher Dünger ist bei diesem Wettbewerb ein absolutes Tabu. Von Hand wird das Gemüse mit Pinguin-Dung bestäubt und braucht fast 1000 Liter Wasser täglich. Im Schnitt wächst ein Kürbis zwischen 90 und 100 Tage lang. So auch das Gewinner-Exemplar: 99 Tage dauerte die Zucht, mit einer täglichen Gewichtszunahme von 25 Kilogramm. Um das Prachtstück vor dem Verfaulen zu bewahren, ist es von unten mit Styroporplatten und von oben mit Schirmen gegen UV-Strahlen geschützt.
Schon der kleinste Riss führt zum Ausschluss vom Wettbewerb
Auch der Transport war ein schwieriges Unterfangen: Mit einem Kran wurde der Riesen-Kürbis aus dem Garten des Züchters auf einen Lkw gehoben. Auf der Meisterschaft wurde er dann, vor rund 2000 Zuschauern, mit einem Gabelstapler auf die Waage gehievt. Hierbei war größte Vorsicht geboten, denn schon der kleinste Riss kann zum Ausschluss vom Wettbewerb führen.
"Bis Mitte September ist der Kürbis noch in Ludwigsburg ausgestellt, danach wird er geschlachtet. Die Kerne versteigere ich. Das Fleisch ist ungenießbar", erklärt Mario Weishäupl der "Bild".