Kaum ein Unternehmen hat den Kaffee-to-go-Trend so vorangetrieben wie Starbucks. Die Wegwerf-Becher mit dem einprägsamen Logo sind längst nicht mehr nur mobile Botschafter des US-Unternehmens, sie sind Teil der Popkultur geworden. "Unser Becher ist allgegenwärtig, und das gefällt uns", so Michael Kobori. Er ist bei Starbucks für Nachhaltigkeit zuständig und als solcher dem Becher mitnichten nur wohlgesonnen. Schließlich, erklärte er gegenüber CNN, seien diese auch ein allgegenwärtiges Symbol einer Wegwerfgesellschaft. Kobori will den Becher loswerden – am liebsten komplett. Doch so einfach ist es nicht.
Als die Heißgetränke für unterwegs in Mode kamen, machte sich keiner größere Gedanken darüber, welchen Schaden die praktischen Dinger anrichten könnten. Das wurde erst später offenbar – durch riesige Müllberge. Inzwischen ist bekannt, wie schlecht die Einmalbecher für die Umwelt sind. Und auch Starbucks beschloss schon 2008, dass ein Viertel der Kunden bis 2015 auf wiederverwendbare Becher umgestiegen sein soll. Doch die spielten nicht mit.
Starbucks will Becher-Leih-System einführen
Jetzt aber wagt das Unternehmen einen neuen Versuch und will endlich durchgreifen, den Einwegbecher (zumindest ein bisschen) abschaffen. Die komplette Abschaffung bezeichnete Kobori als "heiligen Gral". Vorerst soll erst einmal die Möglichkeit etabliert werden, dass die Kunden ihre Getränke entweder in mitgebrachte Behälter oder in Leih-Becher füllen lassen können. Demnach sollen Mehrweg-Becher eingesetzt werden, die Kunden gegen Pfand ausleihen und nach Gebrauch zurückgeben können.
Eine solche Möglichkeit könnte ein vom Unternehmen neu entwickelter Becher sein. Dieser habe einen geringen ökologischen Fußabdruck, bestehe aus leichtem Polypropylen, sei letztendlich recycelbar und könne 100 Einwegbecher ersetzen, erklärte Amelia Landers, deren Team sich bei Starbucks um nachhaltige Verpackungen kümmert. Derzeit teste das Unternehmen weltweit verschiedene Optionen, sagte Landers. Für die Becher zahlten die Kunden einen Dollar Pfand, zudem bekamen sie einen Preisnachlass, wenn sie die wiederverwendbaren Becher nutzten.
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Bis 2030, so das Ziel des Unternehmens, will Starbucks 50 Prozent weniger Müll produzieren. "Der Becher macht 20 Prozent unseres weltweiten Abfallaufkommens aus, aber mehr noch, er ist ein Symbol", sagte Kobori zu CNBC. "Wenn wir diesen Einwegbecher, dieses Symbol für Abfall, durch einen wiederverwendbaren Becher ersetzen können, ändern wir die Einstellung der Menschen komplett. Und bei Starbucks können wir wirklich mit gutem Beispiel vorangehen und die gesamte Branche verändern."
Mit dem Leih-System erfindet Starbucks das Rad nicht neu. Solche Modelle gibt es bereits. Dennoch soll es bis 2025 dauern, bis sich alle Läden umgestellt haben. Und auch dann sollen die Einmalbecher weiterhin eingesetzt werden. Denn: "Wir wissen, dass selbst die eifrigsten Kunden, die sich für Nachhaltigkeit einsetzen, ihr Verhalten nicht so leicht ändern. Auch wenn sie es wirklich wollen."