Der Deutsche hat den Ruf des ewigen Besserwissers, und um das Klischee noch etwas weiter zu strapazieren, den des bemühten Vorbilds. Er will alles richtig machen. Dazu gehört auch, ausländische Begriffe richtig auszusprechen, wenn man sie schon nutzt, etwa bei Speisen und Getränken. Entsprechend lustig ist es, wenn das nicht so ganz hinhaut.
Eigentlich wären solche Patzer nicht weiter schlimm und auch nicht der Rede wert - gäbe es dieses Bemühen nicht. Was ein Franzose, Italiener oder Spanier wahrscheinlich mit einem Schulterzucken abtun würde, falls es ihm überhaupt auffiele, treibt hierzulande so manchem die Schamesröte ins Gesicht. Und man muss kein besonderer Sprachpedant sein, um diesen kleinen, nagenden Drang zu verspüren, den anderen auf den Fehler aufmerksam zu machen - ganz vorbildlich freundlich, versteht sich.
Italienisch und französisch – knifflige Aussprache
Die italienische und auch die französische Aussprache ist eigentlich dafür prädestiniert, Wörter falsch auszusprechen. Hat man sich aber ein paar Regeln gemerkt, klappt die Bestellung auch beim Italiener: Der Latte macchiato beispielsweise wird keinesfalls Latte mattschiato oder Latte matschato ausgesprochen, sondern vielmehr Latte makkiato. Denn im Wort "macchiato" steht ein "h" zwischen "c" und "i". Die Regel besagt: Steht ein "ch" vor einem "e" oder "i", wird es wie hartes "k" gesprochen. Ohne "h" wie beispielsweise in Cappuccino wird es zu "tschi" (-ci) oder "tsche" (-ce).
Im Französischen gibt es einige Stolpersteine. Manche Buchstaben werden einfach gar nicht ausgesprochen, obwohl sie da stehen. Sie werden verschluckt, verkürzt und ignoriert oder verschmelzen zu einem neuen Laut.
Unsere Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit. Sie liefert vielmehr einen kleinen Überblick über die gängigsten sprachlichen Stolperfallen der kulinarischen französischen Welt und ist augenzwinkernd gemeint. Wenn Ihnen noch weitere einfallen, schreiben Sie uns gerne an genuss@stern.de.