Tränende Augen, brennende Zunge, beklemmende Enge in der Luftröhre - scharfes Essen ist nicht jedermanns Sache. Auch Mike Smith, Gärtner aus Wales, kann nicht viel mit pikanter Küche anfangen. Eine Chili-Pflanze züchtete er trotzdem. Die sollte jedoch nie im Kochtopf landen. Sein Ziel: Ein besonders hübsches Exemplar zu züchten, um den "Plant of the year"-Wettbewerb in Chelsea zu gewinnen. Seit acht Jahren hat sich der 53-Jährige dem Show-Gardening, also dem Züchten besonders ansehnlicher Pflanzen, verschrieben, um damit an Wettbewerben teilzunehmen.
Schärfer als die schärfste Chili-Sorte der Welt
Dann war er aber neugierig und wollte wissen, wie die Früchte seines Chili-Prachtexemplars geschmacklich abschneiden. "Ich habe sie mit meiner Zungenspitze berührt - es brannte und brannte", erzählte Smith gegenüber Daily Mail. Dem Waliser war sofort klar: Das ist keine gewöhnliche Schärfe. Also schickte er seine Züchtung in ein Labor. Das Ergebnis der Untersuchung war unglaublich: Mike Smiths Chili ist noch deutlich schärfer als die bisherige Rekordhalterin. Die "Carolina Reaper" gilt mit 2,2 Millionen Scoville seit 2013 als schärfste Chili-Sorte der Welt, samt Eintrag im Guiness-Buch der Rekorde. Das könnte sich jetzt jedoch ändern, denn die von Smith ursprünglich auf Schönheit gezüchtete Sorte misst unfassbare 2,48 Millionen Scoville.
Smith hofft nun erst recht auf den Sieg bei der großen Pflanzenschau in Chelsea, die nächste Woche beginnt: "Das war ein absoluter Unfall, aber ich platze vor Freude. Es ist eine wunderschöne Pflanze!" Seine Zufalls-Züchtung hat er passenderweise "Dragon's breath" getauft, Drachenatem. Einen Antrag für das Guiness-Buch hat er eingereicht - jetzt muss Mike Smith abwarten, ob sein "Drachenatem" auch offiziell zur schärfsten Chili-Sorte der Welt erklärt wird.
Experten warnen vor dem Verzehr der außergewöhnlichen Frucht. Denn wer die Schote schluckt, könnte an einem anaphylaktischen Schock sterben.
