Ähnlichkeit zur "LGBTQ+"-Flagge "Verstoß gegen islamische Werte": Katar verbietet Spielzeug in Regenbogenfarben

Die sogenannten "Pop-It Fidgets" kommen meist in Regenbogenfarben 
Die sogenannten "Pop-It Fidgets" kommen meist in Regenbogenfarben 
© Getty Images
In Katar wurde eine Reihe von Kinderspielzeug in Regenbogenfarben beschlagnahmt. Es würde angeblich zu sehr den "LGBTQ+"-Flaggen ähneln und verstoße somit gegen islamische Werte. 

Die Behörden in Katar haben eine Reihe von Kinderspielzeug in Regenbogenfarben beschlagnahmt. Da es zu sehr den "LGBTQ+"-Fahnen ähneln würde, sei es "unislamisch". Die britische "Daily Mail" berichtete davon. Dabei handelt es sich unter anderem um sogenannte "Pop-It Fidgets", die dank TikTok zum Trend geworden sind. 

Das Emirat steht seit einiger Zeit wegen Missachtung der Menschenrechte in der Kritik, da Homosexualität in Katar noch immer illegal ist, das Land aber im nächsten Jahr die Fußballweltmeisterschaft austragen will. Die Behörden beteuern jedoch, dass jeder zum Turnier willkommen sei. 

Bürger:innen werden aufgefordert, Spielzeug zu melden 

Das Ministerium für Handel und Industrie veröffentlichte am 20. Dezember unter anderem via Twitter ein Bild bunter Kinderspielzeuge und forderte alle Bürger:innen dazu auf, Produkte mit Logos oder Designs zu melden, "die unseren Traditionen widersprechen". Das Spielzeug verstoße gegen islamische Werte, heißt es weiter. Auf die Bitte der Nachrichtenagentur AFP, das Verbot näher zu erläutern, reagierten die Behörden nicht. 

An dieser Stelle hat unsere Redaktion Inhalte von Twitter / X integriert.
Aufgrund Ihrer Datenschutz-Einstellungen wurden diese Inhalte nicht geladen, um Ihre Privatsphäre zu schützen.

Im November sicherte Katar laut "Daily Mail" dem englischen Fußballverband noch zu, dass "LGBTQ+"-Flaggen zur Fußballweltmeisterschaft 2022 erlaubt sein würden und auch Homosexuelle willkommen sind. Doch dies scheint nicht für Einheimische zu gelten. Amnesty International warf dem deutschen Fußballverband daraufhin vor, im Gegensatz zu Verbänden in anderen Länder nicht über Menschenrechtsverletzungen in Katar gesprochen zu haben.

Kommentator hetzt gegen "LGBTQ+"-Kampagne

Erst im Dezember machte der ägyptische Fußballkommentator Mohamed Aboutrika mit einer queerfeindlichen Hassrede auf sich aufmerksam. Auf "beIN Sports", einem Sender des Landes Katar, machte er abfällige Äußerungen über eine "LGTBQ+"-Kampagne der Premier League, bei der alle Spieler Schnürsenkel in Regenbogenfarben trugen. 

Er sagte: "Ein solches Phänomen passt nicht zu unserem Glauben und nicht zu unserer Religion" und fügte hinzu, es sei "nicht nur gegen die Natur des Islam, sondern auch gegen die menschliche Natur." Homosexualität sei kein Menschenrecht, es sei sogar wider die Menschlichkeit. Der Vorfall wurde seither weder in den internationalen Medien hinterfragt, noch wurde der Mann disziplinarisch belangt. Er darf weiterhin bei "beIN Sports" arbeiten. 

Enge Verbindungen zu David Beckham

Auch "BeIN Sports" lehnte es ab, Aboutrika wegen seiner Äußerungen zu kritisieren, erklärte aber: "Als globaler Medienkonzern vertreten und unterstützen wir Menschen, Anliegen und Interessen jeder Herkunft, Sprache und jeden kulturellen Erbes".

"Menschrechte" lautete die schlichte Mahnung der Nationalelf in Richtung Katar
"Menschrechte" lautete die schlichte Mahnung der Nationalelf in Richtung Katar
© Tobias Schwarz / DPA
DFB-Team setzt Zeichen für Menschenrechte – "Aufmerksamkeit auf die Missstände lenken"

Der Sender hat sich im Land alle Übertragungsrechte für die Fußballweltmeisterschaft gesichert. Sein Vorsitzender, Nasser Al-Khelaifi, ist ein enger Freund des britischen Fußballspielers David Beckham. Dieser erhält als Gesicht des Turniers vom Land Katar eine Gage von 180 Millionen Euro. 

Quelle:  "The Daily Mail"

yak