ARD-Empfang in Afghanistan Keine Tagesschau für deutsche Soldaten

Kein Erstes Deutsches Fernsehen für die Soldaten in Afghanistan: Bereits seit Juni können die Bundeswehrsoldaten keine ARD-Sendungen mehr ansehen. Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hofft, dass sich das bald ändert.

Bundesverteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg (CSU) hofft, dass die Soldaten in Afghanistan künftig wieder ARD-Sendungen empfangen können. Im Juni hatte die ARD die Ausstrahlung über den Satelliten "Hotbird/Eutelsat" aus Kostengründen eingestellt. Der "Bild"-Zeitung sagte Guttenberg: "Die Soldaten wären sicher dankbar, wenn die ARD einige Sendeformate wie die Tagesschau oder regionale Sendungen zur Verfügung stellen könnten, damit wir diese ins Einsatzgebiet übertragen."

Die ARD teilte am Montag in Stuttgart mit: "Für eine weitere Ausstrahlung über Hotbird/Eutelsat hätte die ARD einen Betrag von knapp einer Million Euro pro Jahr zahlen müssen." Die Nutzung dieses zusätzlichen Angebots werde in Deutschland kaum noch nachgefragt. Für den Auslandsrundfunk gebe es die Deutsche Welle. Zudem können ARD- Angebote auch über das Internet genutzt werden, etwa über www.tagesschau.de oder die Mediatheken.

Aus urheberrechtlichen Gründen könne die ARD der Bundeswehr keine Sendungen zur direkten Weitersendung überlassen, betonte der Senderverbund: "Der Bundeswehr wurde bereits vor knapp zwei Jahren die Übernahme von Sendungen angeboten mit dem Hinweis, dass die Drittrechteprüfung dann seitens der Bundeswehr vorgenommen werden muss. Dieses Angebot gilt nach wie vor."

DPA
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