Als US-Präsident George W. Bush Ende Februar Deutschland besuchte, kam der Verkehr im Rhein-Main-Gebiet zum Erliegen. Zur Totenmesse des Papstes am Freitag in Rom ist Bush gleich mit drei ehemaligen US-Präsidenten angereist, hinzu kommen rund 200 Staats- und Regierungschefs aus aller Welt, Königinnen und Könige, Nobelpreisträger und mehrere Millionen Pilger aus nah und fern.
Die Sicherheitschefs in Rom geben unumwunden zu: "Das wird ein Begräbnis ohne Beispiel und ebenso außergewöhnlich werden die Sicherheitsvorkehrungen sein." Eines will der Vatikan aber auf keinen Fall: Dass bewaffnete Eskorten in das Areal des Heiligen Stuhls einfallen. Auf dem Petersplatz sind Pistolen und sonstige Waffen verboten - nach diplomatischem Protokoll und von alters her. Das gilt auch für die Leibwächter von Bush und den anderen Mächtigen der Welt.
Die Verantwortlichen in der Ewigen Stadt haben alle Kräfte aufgeboten, um etwaige Anschlagspläne im Keim zu ersticken. Seit Mitternacht durfte kein Fahrzeug mehr ins Stadtzentrum fahren. Dder Luftraum wurde über weiten Teilen Roms gesperrt, Militärjets überwachen die Lage. Auf Dächern haben Scharfschützen Position bezogen. In verschiedenen Regionen Roms wurden Flugabwehrraketen in Stellung gebracht. Schiffe der italienischen Marine, darunter ein Kriegsschiff, patrouillierten an der Mittelmeerküste und auf dem Tiber. Antiterror-Einheiten kontrollieren die Strecken zum Vatikan, verdächtige Menschen und Fahrzeuge. Öffentliche Gebäude, Schulen und viele Geschäfte blieben geschlossen. Ob zu Wasser, am Boden oder in der Luft: Mindestens 15.000 Polizisten und Soldaten sollen im Einsatz sein.