Bildung in Baden-Württemberg wird teurer: Ab dem kommenden Wintersemester müssen Nicht-EU-Ausländer deutlich tiefer in die Tasche greifen, wenn sie beispielsweise in Stuttgart studieren möchten. Ein Semester soll dann 1500 Euro kosten, beschloss der Stuttgarter Landtag. Wie das Ministerium für Wissenschaft und Forschung am Mittwoch mitteilte, sollen je 300 Euro der Studiengebühren bei den Hochschulen verbleiben. So sollen die Studienbedingungen sowie die Betreuung der Nicht-EU-Ausländer verbessert werden.
Wissenschaftsministerin Theresia Bauer (Grüne) begründete die Einführung der umstrittenen Gebühren unter anderem damit, dass ausländische Studierende eine bessere Betreuung benötigten, um ihr Studium erfolgreich abschließen zu können. Der Anteil der Studienabbrecher in dieser Gruppe sei weit höher als bei einheimischen Studierenden. Eine bessere Betreuung koste aber zusätzliches Geld.
Umstrittener Beschluss der Landesregierung
Viele Gegner des Gesetzes machen sich über den Kurznachrichtendienst Twitter Luft. Sie zeigen sich schockiert und prophezeihen den Grünen durch die Einführung des Studiengebühren schlechte Ergebnisse bei der kommenden Bundestagswahl. Einige Nutzer verweisen jedoch auch darauf, dass Studiengebühren für Ausländer in anderen Ländern längst existieren und finden es in Ordnung, wenn die Studierenden mehr zahlen müssen.
Asylbewerber sind von dem Gesetz ausgenommen
Das nun verabschiedete Gesetz sieht Bauer zufolge "gezielte Ausnahmeregelungen" für Studierende aus den ärmsten Ländern der Welt vor. Für sie sollten etwa 500 Studienplätze pro Jahr geschaffen werden.
Von der Gebührenpflicht werden demnach auch Asylbewerber ausgenommen, die schon anerkannt sind oder deren Anerkennung wegen ihrer Herkunft "mit hohem Grad wahrscheinlich" ist. Bei Asylsuchenden müssten aber sprachliche und fachliche Voraussetzungen für ein Studium vorliegen.
