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Am ersten Montagabend im neuen Jahr steht Christian W. vor der Kirche in Königs Wusterhausen in der Kälte und sagt, Corona, das sei für ihn der Beginn eines neuen Lebens. Um ihn herum sammeln sich die Leute in der Dunkelheit, es ist kurz vor 18 Uhr. Sie tragen Kerzen und Transparente in den Händen, Lichterketten und Schilder um den Hals. Christian W. steht etwas abseits, allein.
Er sagt: "Wir werden immer mehr."
Christian W. hat ein leises Wesen, ein waches Lächeln. Kein Argwohn, keine Feindseligkeit. Früher einmal hat er das Horn geblasen in einem großen Berliner Orchester, er hat in der New Yorker Carnegie Hall gespielt und die Welt gesehen. Das war sein altes Leben.