Bundesarbeitsgericht Frauen verdienen weniger, weil sie schlechter verhandeln? Warum mit der Ausrede jetzt Schluss ist

Mann und Frau besprechen ein Projekt
Das scheinbar bessere Verhandlungsgeschick von Männern zählt fortan nicht mehr als Ausrede bei ungleicher Vergütung: Der achte Senat fällte ein Grundsatzurteil, das allen Frauen den Weg zu gleichen Löhnen erleichtern kann
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Gender Pay Gap: Rund sieben Prozent verdienen Frauen pro Stunde weniger als Männer in vergleichbaren Positionen. Weil sie zu schlecht verhandeln, lautet ein Argument. Doch damit ist jetzt Schluss. Bundesrichter in Erfurt geben erstmals einer Klägerin Recht, die gegen die Benachteiligung geklagt hat.  

Über das Gesicht der Klägerin rollen Tränen, als die Richterinnen und Richter des Bundesarbeitsgerichts ihr Recht geben. 14.500 Euro muss ihr ehemaliger Arbeitgeber ihr zahlen, zuzüglich Zinsen, denn so viel hat sie weniger verdient als ihr männlicher Kollege. Obendrauf gibt’s 2.000 Euro Entschädigung – Schmerzensgeld für die Rechteverletzung.