Stilles Gedenken Familie über getöteten Polizisten: "Wichtig, dass Rouvens Tod nicht sinnlos war"

Polizist Rouven wurde im Alter von 29 Jahren bei einem Messerangriff in Mannheim getötet
Polizist Rouven wurde im Alter von 29 Jahren bei einem Messerangriff in Mannheim getötet
© Anna Ackermann
Nach dem Tod des 29-jährigen Polizisten Rouven L. sind Menschen im ganzen Land bestürzt. Im kleinen Heimatort des Mannes treffen sich am Freitagabend über Tausend Trauernde. Es geht um liebevolle Erinnerungen  – und um Wut.

Im Schlosspark ist es still geworden. Er steht auf einer Bühne aus Stein, vor ihm versammelt sich ein ganzer Ort in der Abendsonne, mehr als Tausend Menschen sind gekommen. In der vergangenen Nacht, so erzählt der Bürgermeister es, habe er wenig geschlafen und viel geweint. In der Rede, die dabei entstanden ist, soll jedes Wort sitzen, sie soll Rouven L. gerecht werden. Mit fester Stimme beginnt Thomas Seidelmann zu sprechen, später wird sie immer wieder brechen: "Es war nicht irgendein Polizist, der um sein Leben kämpfte. Es war Rouven, einer von hier, einer von uns, ein Freund meiner eigenen Familie. Seit diesem Moment ist die Welt eine andere."

An diesem Freitagabend wollen die Menschen zusammen trauern. Viele, die heute gekommen sind, kennen Rouven, er war Freund, Kollege, alter Schulkamerad.

Der Polizist Rouven L. erlag am Sonntag den Verletzungen der Messerattacke eines mutmaßlichen Islamisten. Sein Tod wühlt seither das ganze Land auf, aber vielleicht sind diese Gefühle, die Trauer, die Wut, die Fassungslosigkeit nirgends so sehr spürbar wie in diesen Momenten im baden-württembergischen Ort Neckarbischofsheim; dem Ort, wo Rouven L. aufwuchs, wo er zur Schule ging, wo seine Eltern noch heute wohnen.