Australien Hundekampfring aufgeflogen: Tierschützer befreiten 62 verängstigte Tiere

Ein Hund steht auf den Hinterbeinen in einem Zwinger
Sie werden in kleine Zwinger gepfercht, damit sie aggressiv werden: Obwohl der Hundekampf auch in Australien verboten ist, findet er immer noch statt. Mit dem Wettsport lassen sich große Geldsummen verdienen. (Symbolbild)
© seraficus / Getty Images
Im australischen Queensland haben Tierschützer und die Polizei einen Hundekampfring hochgenommen und die Tiere in Sicherheit gebracht. Der Bundesstaat ist eine Hochburg für den verbotenen Wettsport.

Die Tierschutzorganisation im australischen Queensland, abgekürzt RSPCA Qld, arbeitet eng mit der dortigen Polizei zusammen und ihnen gelang ein glücklicher Coup. Sie verschafften sich auf vier Grundstücken mit Durchsuchungsbefehlen Zutritt, die unter Verdacht standen, Hundekämpfe durchzuführen.

Der Verdacht bestätigte sich: Auf den Geländen, die alle in der Nähe des Städtchen Richmond liegen, stellten sie zahlreiche Hunde sicher, deren Verletzungen für ihren Einsatz bei den grausamen Kämpfen sprechen. Der einzige Grund für Hundekämpfe sind die Wetten von Zuschauern, die an dem blutigen Kräftemessen Vergnügen finden. Mit ihnen verdienen die Veranstalter auf Kosten der Tiere ihr Geld – in manchen Ländern mehr als mit jedem anderen kriminellen Geschäft.

Neben den misshandelten Hunden nahmen die Tierschützer noch weitere in ihre Obhut, die dort ebenfalls kein gutes Leben geführt haben: fast verhungerte Welpen, die kaum noch laufen konnten, und Tiere mit infizierten Augen. Das Video des Nachrichtenteams von "7 News Brisbane" zeigt die Befreiungsaktion, ist zart besaiteten Hundefreunden aber nicht zu empfehlen. Die Vierbeiner sind in schlechter Verfassung – man möchte jeden einzelnen sofort adoptieren. Ihre heruntergekommenen und beengten Zwinger lassen Rückschlüsse auf ihr tristes Dasein zu.

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Die Tierschützer haben bei Facebook ebenfalls ein Video veröffentlicht. Darin sind alte Verletzungen an den Hunden zu sehen, die vermutlich von Bissspuren aus den Kämpfen stammen. Während die Züchter die Hunde zu blutrünstigen Kampfmaschinen abrichten, wirken die in Queensland geretteten Tiere ängstlich und verschüchtert. Wie sie sich in der Arena verhalten, lässt sich aus den Videos nicht ablesen.

Beweise für die Abrichtung gefunden

Der barbarische Wettsport ist in Australien ebenso verboten wie in anderen Ländern auch. In Queensland jedoch finden sich immer wieder Veranstalter, bei manchen Kämpfen beträgt der Wetteinsatz mehrere tausend Dollar.  Die Hunde überleben in der Regel kaum mehr als drei Einsätze.

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Auf den Grundstücken fanden sich neben den Tieren auch Indizien für das Abrichten: Laufbänder, Brechstangen und zahlreiche Dokumente, die mit dem Training und der Haltung für Hundekämpfe in Verbindung gebracht werden konnten. Die Tierschützer entdeckten ebenfalls Hinweise auf Hahnenkämpfe, etwa die verbotenen künstlichen Sporen, mit denen das Geflügel bewaffnet wird.

Gregor Peter Schmitz mit den Buchstaben GPS

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Eine Sondereinheit der Polizei hatte das Auffliegen-Lassen des Hunderings gründlich vorbereitet. Sie bedankte sich bei der Bevölkerung für die Unterstützung und Hinweise.

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