Islamkonferenz in Berlin De Maizière will Vorurteile gegen Muslime bekämpfen

Die Deutsche Islamkonferenz kommt heute vormittag unter Leitung von Innenminister Thomas de Maizière zu einer Plenartagung in Berlin zusammen. Das vor knapp vier Jahren von der Regierung gegründete Forum soll die Integration der etwa vier Millionen Muslime in Deutschland fördern und Probleme im Miteinander lösen.

Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) hat die Bekämpfung von Islamfeindlichkeit und den Einsatz für Toleranz gegenüber Muslimen als wichtige Anliegen der Deutschen Islamkonferenz (DIK) bezeichnet. "Ein Thema, das wir in der zweiten Phase der Islamkonferenz besprechen werden, ist daher auch, wie Toleranz gegenüber Muslimen gefördert und Vorurteilen gegen Muslime vorgebeugt werden kann", sagte de Maizière der Nachrichtenagentur AFP in Berlin vor der DIK-Vollversammlung am Montag. Als "ein zentrales Anliegen von muslimischen Vertretern in der Islamkonferenz" habe er dies gerne ins Arbeitsprogramm aufgenommen.

Die von de Maizières Vorgänger Wolfgang Schäuble (CDU) ins Leben gerufene DIK startet am Montag mit einer Plenarsitzung in Berlin in ihre zweite Runde. Vertreter der Muslime in Deutschland treffen sich mit Vertretern von Bund und Ländern, um die gesellschaftliche und religionsrechtliche Integration der Muslime zu fördern. De Maizière will die DIK stärker an der Praxis ausrichten und hat dazu einen Arbeitsausschuss ins Leben gerufen, der alle zwei Monate tagen soll und Projektgruppen zu einzelnen Themen ins Leben rufen kann. Zuletzt hatte es Streit über die Suspendierung des Islamrats von der Veranstaltung gegeben, gegen den Ermittlungsverfahren laufen.

Auch der Zentralrat der Muslime (ZMD) hat inzwischen abgesagt. Er monierte, sowohl Zusammensetzung als auch Inhalte der Konferenz seien falsch gewählt. Bei der Konferenz sind nun von den großen Verbänden nur noch die Ditib und der Verband der Islamischen Kulturzentren in Deutschland dabei.

Unmittelbar vor der Islamkonferenz lehnte die Integrationsbeauftragte der Regierung, Maria Böhmer, eine Debatte über ein Burka-Verbot wie in Frankreich und Belgien als überflüssig ab.

APN/AFP