Tunesien Nancy Faeser reist mit einer alten Idee zu einem neuen Flüchtlings-Hotspot

Nancy Faeser vor der Presse in Tunis
Nach den Gesprächen in Tunis tritt Nancy Faeser vor die Presse
© Bernd von Jutrczenka/dpa
Innenministerin Nancy Faeser besucht Tunesien. Der Maghreb-Staat soll Europa gegen die illegale Migration unterstützen. Doch schon bei einem Detail der deutschen Zuwanderungspolitik zeigt sich, wie mühsam die Kooperation sein kann.

Solche Leute wie Baha Eddine Boukachata sind natürlich willkommen. Der Tunesier ist 27 Jahre alt, spricht schon sehr gut Deutsch, hat eine fertige Ausbildung als Kraftfahrzeug-Mechatroniker und einen Arbeitsvertrag bei MAN in Braunschweig. Er sagt, in Deutschland zu arbeiten, sei für ihn "ein Traum". Nancy Faeser ist ganz begeistert. "Wir freuen uns, wenn Sie nach Deutschland kommen", sagt die Bundesinnenministerin, "wir können Sie gut gebrauchen."

Faeser besucht an diesem Montag in Tunis ein europäisches Programm für die reguläre Unterstützung von Arbeitsmigration. Es ist, wenn man so will, der angenehmste Teil ihrer zweitägigen Reise nach Tunesien. Denn im Mittelpunkt ihrer Gespräche stehen natürlich all jene Menschen, die nicht unterstützt von staatlich finanzierten Programmen und mit Arbeitsverträgen in der Tasche nach Europa wollen, sondern mithilfe von Schleppern und Schleusern und oft mit ihrem letzten Hemd am Leib.