Terror in Israel DJ Raffael Willi ist dem Massaker auf dem Musikfestival nur knapp entkommen: "Im Hotel hörte ich die Sirenen"

Israel: Überlebender berichtet unter Tränen vom Massaker auf Musikfestival: "Es war die Hölle auf Erden"
Sehen Sie im Video: Nach Hamas-Überfall – Überlebender berichtet vom Massaker auf Musikfestival.






Das Supernova Musikfestival in der israelischen Negev-Wüste am Samstagfrüh. Noch spielt die Musik und die Teilnehmer ahnen nichts von dem, was als Nächstes folgen wird. Nämlich der Angriff der radikal-islamischen Palästinenser-Gruppe Hamas von Gaza aus auf israelisches Gebiet und auch auf dieses Festivalgelände. Ein Überlebender erzählt noch völlig traumatisiert: Sahar Ben Sela, Augenzeuge "Es war die Hölle auf Erden. So etwas habe ich noch nie gesehen. Ich habe an Kriegen teilgenommen, an zwei Kriegen in meinem Leben. Aber so etwas habe ich noch nie gesehen. Leichen überall. Ein Gemetzel. Es war ihnen egal, ob du ein Mann oder eine Frau bist, ob du jung oder alt bist. Sie sind Killer, Mörder. Und was sie getan haben, kann niemals vergeben werden." Nach Angaben des Rettungsdienstes Zaka wurden rund 260 Tote auf dem Festivalgelände in Israel gezählt. Sanitäter berichteten von unvorstellbaren Szenen vor Ort. Israelischen Medien zufolge sollen zahlreiche Frauen vergewaltigt worden sein, bevor sie getötet oder verschleppt wurden. Und noch immer suchen viele Familien nach dem durch die Hamas verübten Massaker verzweifelt nach ihren Angehörigen.
Wenige Stunden bevor die Hamas das Festivalgelände in der Negev-Wüste betreten und zahlreiche Menschen töten, steht der Schweizer DJ Raffael Willi noch auf der Bühne. So hat er die Nacht erlebt.

Auf dem Supernova-Festival in Israel tanzten von Freitag- auf Samstagnacht mehrere tausend junge Menschen, bevor die Hamas ihren brutalen Angriff startete. Der Schweizer DJ Raffael Willi, der auch unter dem Künstlernamen Jumpstreet bekannt ist, kam um zwei Uhr nachts auf dem Festivalgelände an. Kurz darauf startete er seinen Auftritt auf der Mainstage.

"Die Stimmung war ausgelassen und innerhalb von Sekunden war die Tanzfläche voll", erzählt er. Der DJ durfte als erster Künstler auf der Hauptbühne spielen, da sein Rückflug bereits wenige Stunden später ging. "Gegen 4:30 Uhr war ich fertig. Ich sagte meinem Manager, dass ich zurück ins Hotel möchte, damit ich vor dem Flug noch etwas schlafen kann."

Der Fahrer sah die ersten Raketen in der Luft

Willi und sein Manager verließen gegen fünf Uhr das Festivalgelände. Auf dem Heimweg bemerkte der Fahrer die ersten Raketen in der Luft und beschleunigte das Auto. "Zurück im Hotel wurde ich von Sirenen und Explosionen aufgeweckt", erinnert sich Willi. "Um neun Uhr wurde ich abgeholt und zum Flughafen gebracht." Von dem Attentat der Hamas wusste er zu dem Zeitpunkt noch nichts. Erst als Willi in Tel Aviv auf seinen Flug wartete, kamen die ersten Meldungen zu den Angriffen und er realisierte, dass er dem Massaker nur knapp entkommen war.

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"Schließlich kamen immer mehr Nachrichten von Freunden, die wissen wollten, ob es mir gut geht", so Willi. "Von Kollegen habe ich erfahren, dass sie sich vor den Terroristen verstecken mussten." Nach vielen Stunden Verspätung konnte der Künstler schließlich das Flugzeug nach Istanbul besteigen. "Ich hatte großes Glück."

Viele Frauen sollen vergewaltigt worden sein

Raffael Willi weiß mittlerweile, dass seine engsten Freunde in Sicherheit sind. Doch viele Festivalbesucher, die in der Nacht bei seinem Auftritt getanzt haben, sind tot oder von der Hamas verschleppt. Nach Angaben des Rettungsdiensts Zaka wurden auf dem Festivalgelände 260 Menschen ermordet, berichtet die "Tagesschau". Israelischen Medien zufolge sollen zahlreiche Frauen vergewaltigt worden sein. Danach wurden sie getötet oder in den Gazastreifen entführt. Etliche Menschen suchen in den sozialen Medien verzweifelt nach ihren Angehörigen und wissen nicht, ob sie noch am Leben sind.